Für Terrassendielen eignen sich grundsätzlich folgende Materialien: Holz und Holzverbundwerkstoffe (WPC/BPC). Bei den Terrassendielen aus Holz kann zwischen tropischen Hölzern und heimischen Hölzern unterschieden werden.
Aufgrund ihrer hohen Resistenz sind Tropenhölzer besonders gut für die Verwendung im Außenbereich geeignet. Diese Eigenschaft begründet sich in den geografischen und klimatischen Bedingungen, die am Wachstumsort der Hölzer herrschen. Durch das feuchtwarme Klima in tropischen und subtropischen Gebieten werden die Hölzer konstant mit Nährstoffen versorgt. So erlangen die Hölzer eine höhere Dichte und Festigkeit. Außerdem überzeugen tropische Hölzer durch ihre Resistenz gegenüber Feuchtigkeit und holzzersetzenden Mikroorganismen, Pilzen sowie Insekten.
Für die Verwendung im Außenbereich haben sich folgende Tropenhölzer bewährt:
In unserem Holzlexikon kannst Du Dich über die gängigen Holzarten umfassend informieren.
Auch heimische Hölzer sind sehr gut für die Verwendung im Außenbereich geeignet, wobei die holzeigenen Schutzmechanismen nicht mit jenen der Tropenhölzer vergleichbar sind. Die heimischen Hölzer benötigen eine Bearbeitung mit Holzschutzmitteln, um bestmöglich für den Außenbereich vorbereitet zu sein.
Für die Verwendung im Außenbereich haben sich folgende heimischen Hölzer bewährt:
Mit modernen Holzschutzverfahren kann die Widerstandsfähigkeit und Dauerhaftigkeit heimischer Hölzer deutlich verbessert werden:
Bei der Kesseldruckimprägnierung (KDI) werden Imprägniermittel unter hohem Druck in das Holz gepresst und können so tief in das Holz eindringen. Die Eindringtiefe des Holzschutzmittels ist abhängig von der Holzart. Die Kesseldruckimprägnierung macht das Holz witterungsbeständigerund resistenter. Die Dauerhaftigkeit von heimischen Hölzern kann durch die Kesseldruckimprägnierung um ein bis zwei Dauerhaftigkeitsklassen erhöht werden. Dies entspricht einer Erhöhung der Dauerhaftigkeit um circa fünf bis zehn Jahre. Näheres zu Dauerhaftigkeitsklassen findest Du im weiteren Verlauf unter „Wie lange halten sich Holz- und WPC-Dielen?“.
Die thermische Modifikation ist ein Holzschutz- bzw. Holzveredelungsverfahren, um die Witterungsbeständigkeit und Dauerhaftigkeit des Holzes durch künstliche Alterung zu erhöhen. Thermoholz oder auch TMT (= thermally modified timber) ist Holz, das unter Sauerstoffentzug auf über 160° Celsius erhitzt wird. Bei diesem Verfahren werden dem Holz Nährstoffe und Harz entzogen, sodass Mikroorganismen, Pilze und Insekten keinen Nährboden im Holz finden. Die Dauerhaftigkeit von heimischen Hölzern kann durch die thermische Behandlung um zwei bis vier Klassen erhöht werden. Dies entspricht einer Erhöhung der Dauerhaftigkeit um circa 10 bis 20 Jahre. Mehr dazu findest Du in unserem Ratgeber „Thermohölzer“.
Profi-Info:
Thermisch modifizierte oder kesseldruckimprägnierte Hölzer können zusätzlich mit Lasuren, Lacken oder Ölen in deiner Wunschfarbe behandelt werden. So machst Du das Holz langlebiger und schützt es vor Sonnenstrahlung, Feuchtigkeit sowie Schädlingen.
Wood Plastic Composites (WPC) und Bamboo Polymer Composites (BPC) lassen sich in einer Kategorie zusammenfassen.
Als WPC/BPC wird ein Holzverbundwerkstoff bezeichnet, der sich aus Holz- bzw. Bambusfasern und Kunststoff zusammensetzt. Bei der Herstellung dieser Materialien werden meist recycelte Produktionsreste der Holzindustrie genutzt. WPC-Produkte können aus Weichhölzern (Fichte, Kiefer, Tanne) sowie aus Harthölzern (Ahorn, Buche, Eiche, Esche) und entsprechendem Kunststoff bestehen. Die verwendeten Kunststoffe sind Polyethylen (PE), Polypropylen (PP) und Polyvinylchlorid (PVC). Bei der Herstellung von WPC/BPC werden zunächst die Naturfasern mit dem Kunststoff vermischt (Compoundierung). Dabei entsteht ein Granulat, das auf zwei unterschiedliche Arten verarbeitet werden kann:
WPC/BPC-Dielen eignen sich besonders gut für die Anwendung im Außenbereich, da sie witterungsbeständig und wasserabweisend sind.
Hölzer | Eigenschaften |
Tropenhölzer |
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Heimische Hölzer |
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WPC/BPC |
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Tropenhölzer überzeugen mit ihrer charakteristischen rötlich-braunen Farbe, die den Hölzern einen unverwechselbaren edlen Look verleiht. Viele Tropenhölzer haben ein glattes Erscheinungsbild, sind vollständig astfrei und verfügen meist über eine sehr gleichmäßige Struktur und eine hochwertige Maserung.
Die heimischen Hölzer überzeugen in unbehandeltem wie in behandeltem Zustand mit ihren besonders natürlichen Maserungen. Durch Lasuren und Öle lassen sich die typischen hellen und dunklen Farbtöne der europäischen Hölzer hervorheben. Es ist zu beachten, dass thermisch behandelte Hölzer allgemein dunkler sind als imprägnierte oder unbehandelte Hölzer derselben Holzart.
Grundsätzlich gilt bei WPC/BPC: Je höher der Holzanteil ist, desto natürlicher ist die Optik der Produkte.
WPC-/BPC-Dielen können mit gleichmäßigen Strukturen überzeugen. Die klassische Holzmaserung fehlt hier leider aufgrund der homogenen Mischung aus Naturfasern und Kunststoff, die als Rohstoff dient. Allerdings bieten einige Hersteller Terrassendielen mit künstlich erzeugter optischer Maserung oder spürbarer Holzstruktur an, die ein sehr schönes Erscheinungsbild besitzen.
Des Weiteren gibt es WPC-Dielen mit geriffeltem, genutetem oder glattem Oberflächenprofil. Dank dem Kunststoffanteil in den WPC/BPC- Produkten ist es möglich, diese in beliebigen Farben herzustellen. Die meisten Hersteller konzentrieren sich auf Natur- und Holzfarben. Zu beachten ist, dass die WPC-Dielen einer sogenannten Farbreifung unterliegen, die dafür sorgt, dass die Dielen in den ersten 6 Monaten an Farbe verlieren können.
Bei WPC/BPC-Terrassendielen wird zwischen Dielen mit Hohlkammerprofil und Dielen mit Massivprofil unterschieden. Im Folgenden siehst Du die beiden Profile mit ihren Vorteilen im Vergleich:
Hohlkammerprofil
Massivprofil
Bei Terrassendielen spielt aber nicht nur die Optik eine große Rolle, sondern auch die Haptik.
Die Tropenhölzer können hier mit verzugsarmem und sehr dichtem Material überzeugen. Dadurch bleibt das Gefühl von frisch verlegten Holzdielen lange erhalten. Ein weiterer Vorteil der tropischen Hölzer ist, dass sie auch nach mehreren Jahren nicht rissig werden.
Die Haptik der heimischen Hölzer ist abhängig von der Maserung und der Verteilung der Astlöcher. Grundsätzlich lässt sich aber festhalten, dass sich das Material immer angenehm und natürlich nach Naturholz anfühlt.
Bei WPC/BPC-Terrassendielen sind die haptischen Eigenschaften abhängig vom Holz- und Kunststoffanteil im Material. Hier gilt der Grundsatz: Je höher der Holzanteil ist, desto natürlicher ist die Haptik der Produkte. WPC/BPC- Terrassendielen haben ein geriffeltes, genutetes oder glattes Oberflächenprofil, das meist angeraut ist. So wird einerseits der Holzeindruck verstärkt und andererseits die Rutschfestigkeit verbessert. Einen entscheidenden Vorteilbesitzen WPC/BPC-Terrassendielen außerdem noch, sie sind im Gegensatz zu Holzdielen 100 % splitterfrei.im Vergleich zu Tropenhölzern etwas weicheren heimischen Hölzern besteht die Gefahr der Splitterbildung bei Beschädigung.
Alle Holzarten und Holzverbundwerkstoffe, die im europäischen Handel erhältlich sind, werden mit der DIN-EN-350-2-Norm in Dauerhaftigkeitsklassen unterteilt. Diese Dauerhaftigkeitsklassen geben einen groben Anhaltspunkt für die Haltbarkeit der Materialien im Außenbereich. Die Materialien werden auf ihre Resistenz gegenüber Witterungseinflüssen, direkter Sonneneinstrahlung, direktem Erdkontakt sowie verschiedenen heimischen Mikroorganismen, Pilzen und Insekten getestet. Dies geschieht in Form einer Reihe von Labor- und Freilandtests. Die Dauerhaftigkeit gliedert sich in fünf unterschiedliche Klassen, wobei Klasse I für „sehr dauerhaft“ und Klasse V für „nicht dauerhaft“ steht.
Dauerhaftigkeit verschiedener Hölzer auf einen Blick
Hölzer | Holzarten | Dauerhaftigkeitsklasse |
HeimischeHölzer |
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KDI |
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Thermohölzer |
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TropischeHölzer |
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WPC/BPC |
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Holzdielen und WPC-Dielen kann man auf unterschiedliche Art und Weise pflegen und reinigen.
Holzdielen solltest Du mindestens ein- bis zweimal jährlich gründlich reinigen. Idealerweise machst Du das im Frühjahr und im Herbst. Es ist empfehlenswert, Deine Holzdielen mit einem Holzschutzmittel wie Lasur oder Öl zu versehen. Durch die Behandlung der Holzdielen mit einem Holzschutzmittel erhöhst Du die Haltbarkeit des Holzes und sorgst dafür, dass die Farbqualität erhalten bleibt.
Bei der Wahl des richtigen Holzschutzes lohnt es sich, auf ein Mittel mit integriertem UV-Schutz zurückzugreifen, denn Sonnenstrahlen lassen das ungeschützte Holz mit der Zeit grau und faserig werden.
Holzschutz mit ÖlEine andere Variante des Holzschutzes ist die Bearbeitung mit Öl. Mit speziellem Holzöl kannst Du Dein Holz sehr gut vor Verfall schützen. Beim Anstreichen setzt sich das Öl in das Holz und verschließt so die Poren, was das Eindringen von Wasser verhindert. Bei Holzölen unterscheidet man zwischen synthetisch gewonnenen Holzölen, Holzölen auf Basis von Pflanzenölen und Öl-Wachs-Gemischen.
Allgemein haben Holzöle den Vorteil gegenüber anderen Holzschutzmitteln, dass die natürliche Struktur des Holzes erhalten bleibt.
Mit Holzlasuren kannst Du Dein Holz vor Witterungseinflüssen schützen und zusätzlich optisch aufwerten. Holzlasuren dringen in das Holz ein, färben die Holzoberfläche und erhalten dennoch die natürliche Holzstruktur. Lasuren findest Du in transparenter Form oder in verschiedenen Farben.
Wie Du Deine Holzdielen reinigst, ist abhängig von der Holzart. Es ist zu beachten, dass nicht jede Holzart chemische Reiniger verträgt, deshalb solltest Du hier die Herstellerangaben zurate ziehen. Eine milde Seifenlauge ist bei nahezu allen Holzarten ein schonender Weg, Deine Holzdielen zu reinigen, ohne die Oberfläche Deiner Dielen zu beschädigen.
WPC-Dielen solltest Du mindestens ein- bis zweimal jährlich gründlich reinigen. WPC-Dielen müssen, nachdem sie verbaut sind, nicht nachbehandelt werden. Empfehlenswert ist trotz allem, die WPC-Dielen mit einem pigmentierten Pflegemittel zu behandeln, da Du so die Farbqualität der Dielen erhalten und vor Vergrauung schützen kannst. Achte darauf, dass Du hierbei nur Produkte verwendest, die für die Pflege von WPC/BPC-Terrassendielen geeignet sind.
Deine WPC-Dielen kannst Du mit einer milden Seifenlauge reinigen. Bei hartnäckigen Flecken lohnt sich ein WPC-Reinigerkonzentrat.
Möchtest Du Deine WPC-Terrassendielen selbst verlegen? In unserer „Step-by-Step-Anleitung für WPC-Dielen“ erklären wir Dir, wie Du die einzelnen Schritte beim Verlegen ausführen und was Du beachten solltest. Dabei gehen wir genauer auf die Fragen ein, wie Du den Untergrund vorbereitest, wie Du eine Unterkonstruktion montierst und wie Du Deine Terrassendielen verlegst.
Möchtest Du Deine WPC-Terrassendielen selbst verlegen? In unserer „Step-by-Step-Anleitung für Holz-Terrassendielen“ erklären wir Dir, wie Du die einzelnen Schritte beim Verlegen ausführen und was Du beachten solltest. Dabei gehen wir genauer auf die Fragen ein, wie Du den Untergrund vorbereitest, wie Du eine Unterkonstruktion montierst und wie Du Deine Terrassendielen verlegst.
Um die Kosten Deiner Terrasse zu kalkulieren, solltest Du folgendes Material einplanen:
Wie Du den Materialbedarf für WPC/BPC-Terrassendielen berechnest, kannst Du in unserem Ratgeber nachlesen.