
Beachte beim Kauf immer die jeweiligen Herstellerhinweise. Ob ein Parkettboden für die Verlegung über eine Fußbodenheizung geeignet ist, kannst du der Produkttabelle auf der jeweiligen Produktseite entnehmen.

Zu den meistgestellten Fragen an unser Service-Team zählt die Frage „Kann ich Parkett über eine Fußbodenheizung verlegen?“ Da sich diese Frage nicht mit einem einfachen „Ja“ oder „Nein“ beantworten lässt, haben wir dir die wichtigsten Fakts zum Thema „Parkettverlegung über Fußbodenheizungen“ zusammengestellt.
Bei Holz handelt es sich um ein lebendiges Material, dessen spezifische Eigenschaften bei einer Verlegung über eine Fußbodenheizung unbedingt berücksichtigt werden müssen. So verfügt es über die Fähigkeit, sich durch die Aufnahme und Abgabe von Feuchtigkeit an das herrschende Raumklima anzupassen. Dies wird auch als hygroskopische Eigenschaft bezeichnet. Dabei dehnt sich das Holz aus und zieht sich wieder zusammen. Weil die verschieden Holzarten ein unterschiedlich stark ausgeprägtes Quell- und Schwindverhalten besitzen, ist nicht jede Holzart für die Verlegung über eine Fußbodenheizung geeignet.
Als geeignet gelten wenig quellende und schwindende Hölzer wie heimisches Eichen-, Eschen-, Lärchen-, Kirsch- oder Nussbaumholz und exotische Holzarten wie Bambus, Merbau oder Wenge. Als ungeeignet gelten hingegen stark „arbeitende“ Hölzer wie heimisches Buchenholz oder kanadischer Ahorn. Letztere tendieren aufgrund ihres ausgeprägten Quell- und Schwindverhaltens vor allem in der winterlichen Heizperiode zu einem stark verbreiterten Fugenbild und Rissbildung.

Beachte beim Kauf immer die jeweiligen Herstellerhinweise. Ob ein Parkettboden für die Verlegung über eine Fußbodenheizung geeignet ist, kannst du der Produkttabelle auf der jeweiligen Produktseite entnehmen.

Neben der richtigen Holzart kommt es auch auf die Wahl der richtigen Heizungsanlage an. Prinzipiell solltest du hölzerne Bodenbeläge wie Massivholzdielen, Parkett und Kork nur über eine Warmwasserheizungsanlage verlegen. Diese heizen sich nicht so stark auf wie elektrische Heizungsanlagen und geben ihre Wärme nur langsam an die Umgebung ab. Bei elektrischen Heizungsanlagen besteht zudem die Gefahr, dass der Bodenbelag durch einen Defekt der Heizdrähte in Brand gerät.

Wir empfehlen dir, eine Fußbodenheizung vom Fachmann verlegen zu lassen. Entscheidest du dich dennoch dafür, sie selbst zu verlegen, lasse sie vor dem Verlegen deines Parkettbodens von einem Fachmann abnehmen, damit in einem möglichen Schadensfall die Versicherung für den Schaden aufkommt.
Ein weiterer wichtiger Faktor ist der sogenannte Wärmedurchlasswiderstand des Bodenbelags. Dieser wird in der Regel auf der Verpackung mit angegeben. Falls nicht, kannst du ihn selbst berechnen, indem du die Stärke des Bodenbelags (d) durch seine Wärmeleitfähigkeit (λ) teilst. Beide Angaben kannst du ebenfalls den Verpackungshinweisen entnehmen.
![]()
Setzt sich der Bodenbelag aus mehreren Schichten zusammen, zum Beispiel aus einer Dampfsperre oder -bremse, einer Trittschalldämmung und dem eigentlichen Bodenbelag, bestimmst du den gesamten Wärmedurchlasswiderstand, indem du zunächst die Werte für die einzelnen Schichten ermittelst und diese anschließend addierst: Du teilst also erst die Stärke des Bodenbelags (d1) durch seine Wärmeleitfähigkeit (λ1), anschließend die Stärke der Trittschalldämmung (d2) durch ihre Wärmeleitfähigkeit (λ2) und zuletzt noch die Stärke der Dampfsperre bzw. -bremse (d3) durch ihre Wärmeleitfähigkeit (λ3). Addierst du diese Werte miteinander, erhältst du den Gesamtwärmedurchlasswiderstand des Bodens.
![]()
Je größer der Wärmedurchlasswiderstand, desto mehr Wärmeleistung der Heizung geht verloren und umso höher sind deine Heizkosten. Deshalb sollst du den Wärmedurchlasswiderstand so gering wie möglich halten und darauf achten, dass er den Gesamtwärmdurchlasswiderstand den Wert von 0,15 m²K/W nicht übersteigt.

Um unsere Eingangsfrage zu beantworten: Ja, du kannst einen Parkettboden über eine Fußbodenheizung verlegen. Doch nicht jede Holzart und nicht jede Heizungsanlage sind dafür geeignet. Entscheide dich deshalb beim Kauf für eine Holzart mit geringem Schwind- und Quellmaß und einem hohen Wärmedurchlasswiderstand. Verlege diesen aus Brandschutzgründen nur über eine Warmwasserheizungsanlage. Wir empfehlen dir die vollflächige Verklebung – am besten von einem Fachmann. Bei weiteren Fragen lass dich von unserem Service-Team individuell beraten.