Akustikpaneele anbringen


 

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Akustikpaneele wurden früher nur in großen Tonstudios und Konzerthallen verwendet. Mittlerweile finden sie auch immer mehr den Eintritt in unsere vier Wände. Der skandinavische Look und die praktischen Eigenschaften begeistern immer mehr Fans auf der ganzen Welt. Und das zu Recht: Im urbanen Leben wird es immer lauter und hektischer und der Rückzugsort sollte da einen Gegenpol bilden. Das Akustikpaneel hilft dir, einen ruhigen Ort zu schaffen und ihn gleichzeitig im neuen Look erscheinen zu lassen. Dabei gibt es unglaublich viele Einsatzmöglichkeiten: im Schlafzimmer, als Hintergrund für deinen Fernseher, im Wohnzimmer oder im Büro. Deiner Kreativität sind keine Grenzen gesetzt. Wie du Akustikpaneele anbringst und was es zu beachten gibt, erfährst du in diesem Beitrag.

Was ist eigentlich ein Akustikpaneel

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Ein Akustikpaneel ist eine Wandverkleidung, die aus einer Trägerplatte (oft aus Holz oder Polyester/Filz) und Lamellen besteht. Paneele werden in den unterschiedlichsten Farben und Formen hergestellt. Die Oberfläche kann dabei gelocht, gerillt oder gerippt sein.

Bei Geräuschen und Klängen handelt es sich um Schallwellen, die sich durch die Luft im Raum verbreiten. Wenn diese Wellen auf glatte und sogenannte schallharte Oberfläche treffen (Glas, Fliesen und Ähnliches), werden sie zurückgeworfen und verstärkt. Das nennt sich dann Nachhall und wird mit Hintergrundgeräuschen assoziiert. Wenn du in einem komplett leeren Raum stehst und redest, wirst du bemerken, dass es einen starken Hall gibt. Sobald Möbel, Teppiche und andere Einrichtungsgegenstände in dem Raum sind, wird der Schall weniger.

Um dem starken Hall entgegenzuwirken, sind Akustikpaneele entwickelt worden. Sie nehmen den Schall auf und leiten ihn ins Innere, wo er absorbiert wird. Das sorgt nicht nur für eine bessere Verständlichkeit, sondern auch für eine klarere Musikwiedergabe. Bitte beachte, dass die Klangqualität nur durch spezielle Audiokomponenten besser wird.

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Schalldämpfung und Schalldämmung sind unterschiedliche Dinge. Die Dämmung verhindert das Eindringen von Lärm von außen nach innen oder umgekehrt. Dies kann besonders an befahrenen und lauten Gegenden und Straßen interessant sein.

Vorbereitung – Wand und Paneel

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Der Einkauf ist geschafft und die Fläche wurde auserkoren. Dann ist es an der Zeit, sich die Wand (oder auch Decke) genau anzuschauen. Sämtliche Fremdkörper und gröbere Unreinheiten sollten entfernt werden, um Brüche oder Unebenheiten zu vermeiden. Die passende Montageanleitung ist meist beigelegt und gibt dir einen besseren Überblick über die genauen Schritte.

Anschließend misst du die Fläche genaustens aus und überträgst dabei die Maße auf das Akustikpaneel. Markiere mit einem Bleistift einfach die Maße, um einen Überblick zu behalten. Der schwierige Part ist das genaue Zusägen des Paneels, sei es in der Breite oder verschiedenste Aussparungen. Mit einer feinzahnigen Säge oder einer Kreissäge erzielst du die besten Resultate.

Dafür benötigst du folgende Materialien:

  • Schrauben und Dübel
  • Montagekleber
  • Wasserwaage
  • Akkubohrer
  • Bleistift
  • Handschuhe
  • Säge

Zum Abschluss musst du nur noch das Paneel vom Schmutz befreien, bevor es dann zur Montage gehen kann.

Montage – Kleben

Es gibt zwei Arten, ein Akustikpaneel anzubringen: Das Kleben und das Schrauben. Die unkomplizierte Variante ist das Kleben. Dafür brauchst du Montagekleber. Wie viel Kleber du benötigst, hängt immer von der Fläche ab, die du abdecken möchtest. Generell lässt sich festhalten, dass 300 ml (eine Tube) für 10 m² ausreichen.

Bringe den Montagekleber an der Rückseite der Akustikpaneele an. Die Anleitung gibt dir dabei vor, ob der Kleber punkt- oder schlangenförmig aufgetragen werden sollte. Anschließend drückst du das Paneel auf die Wand und richtest es richtig aus. Die Lamellen sollten dabei immer nach außen zeigen und auf Vlies treffen, um den richtigen Abstand beizubehalten.

Montage – Schrauben

Der andere Weg, das Paneel anzubringen, ist mit Schrauben und eventuell auch Dübeln. Davor ist es unablässig, zu schauen, wo Stromleitungen verlaufen. Im ersten Schritt richtest du das Paneel an der Wand aus und bohrst Löcher für die Verschraubung durch das Vlies hindurch. Für den maximalen Halt können diese mit Dübeln ausgefüllt werden. Im letzten Schritt schraubst du das Paneel an der Wand fest. Achte, wie beim Verkleben, immer auf die Seiten und die Fortsetzung der Reihe.

Montage – optional: Unterkonstruktion

Mithilfe einer Unterkonstruktion kann die höchste Schallschutzklasse erreicht werden und das Paneel kann unkompliziert und ohne großen Aufwand montiert werden. Es bedarf dazu lediglich ein paar Latten und Mineralwolle.

Die Latten schneidest du auf die gewünschte Größe zu und bringst diese im Abstand von 60 cm horizontal an der Wand an. Auch hier kannst du auf Dübel zurückgreifen, um den maximalen Halt zu gewährleisten.

Im Anschluss schneidest du die Mineralwolle mit einem Cuttermesser so zu, dass sie perfekt zwischen die einzelnen Latten passt. Zum Schluss setzt du die Wolle nur noch ein und erhöhst so die Schalldämmung um ein Vielfaches.

Montage – Abschluss

Im letzten Schritt geht es darum, den passenden Abschluss für das Paneel zu finden. Die meisten Räume haben bereits Sockelleisten und benötigen diese nicht. Sollte es doch der Fall sein, können Abschlussleisten auch entweder verschraubt oder verklebt werden, ähnlich wie die Paneele.

Paneele abbauen – Schritt-für-Schritt-Anleitung

1. Blenden und Abschlussleisten abnehmen
Beginne damit, sämtliche Blenden und Leisten vorsichtig zu entfernen. Verwende dazu am besten ein Brech- oder Stemmeisen, um sie von der Verankerung zu lösen.

2. Befestigungsart der Holzpaneele bestimmen
Nachdem die Blenden entfernt wurden, erkennst du, wie die Holzpaneele befestigt sind. Sie können genagelt, verschraubt oder verklebt sein.

3. Holzpaneele ablösen
Genagelte oder verschraubte Holzpaneele lassen sich in der Regel relativ einfach entfernen. Dafür nutzt du einfach einen elektronischen Schraubenzieher, um die Schrauben sicher zu entfernen und das Paneel zu lösen.

Verklebte Paneele erfordern mehr Aufwand. Verwende dazu einen Spachtel oder Stechbeitel, um sie vorsichtig vom Untergrund zu lösen. Diesen hebst du einfach unter das Paneel und hebst dieses leicht an, sodass sich der Montagekleber lösen kann. Diesen Prozess wiederholst du an jeder Seite.

Nachdem die Paneele entfernt wurden, kannst du gegebenenfalls die Unterkonstruktion lösen. Entferne dazu die Schrauben und Dübel möglichst schonend, um Schäden an der Wand oder Decke zu vermeiden.

5. Schadhafte Wand oder Decke sanieren
Bevor du die Wände neugestaltest, bereite diese vor, indem du alle losen Putzteile entfernst und Lücken mit Mörtel oder Spachtelmasse ausbesserst. Trage dann eine Grundierung auf, bevor du mit der eigentlichen Gestaltung beginnst.

6. Fachgerechte Entsorgung
Entsorge die alten Holzpaneele und -reste fachgerecht. Unbehandeltes Holz kann in den Sperrmüll, während behandeltes Holz gesondert entsorgt werden muss.

Wo sind Akustikpaneele sinnvoll?

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Im Prinzip gibt es in der Anwendung fast keine Grenzen. Im Wohnzimmer ist das Paneel eine willkommene Unterstützung für die Raumqualität. Selbst in größeren Massen bleibt die Unterhaltungsqualität immer sehr gut. Auch für das abendliche Fernsehen kann das Paneel viel ausrichten, denn hier werden Hintergrundgeräusche ebenfalls absorbiert.

Die Akustikpaneele finden ebenso großen Anklang im Kinderzimmer: Von kleinen Wolken bis hin zu einer ganzen Ritterburg aus Paneelen ist alles bei der Wandgestaltung möglich. Auch die Farben sind individuell und können ganz nach Belieben kombiniert werden. Denn schon wenige Elemente können helfen, den Schall zu reduzieren.

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Akustikpaneele finden zudem Anwendungen in Klassenzimmern und Büros. Hier wird neben der Ästhetik vor allem auf die Lautstärkedämmung geachtet. In größeren Räumen kann das Paneel glänzen. Damit auch in der hinteren Reihe noch das Wort des Lehrers oder der Professorin verstanden werden kann, sollten schallabsorbierende Elemente angebracht werden.

Ein Zimmer mit einem ungewöhnlichen Potenzial ist die Küche. Um hier einen gemütlichen Abend zu verbringen, kann es sich lohnen, Akustikpaneele anzubringen. Allerdings muss bei diesem Vorhaben unbedingt exakt auf die Herstellervorgaben geachtet werden, da die Küche ein Feuchtraum ist und nicht jedes Paneel feuchtraumgeeignet ist.

Pflege und Reinigung

Damit die Akustikpaneele nicht ihre Eigenschaften über die Zeit hinweg verlieren, ist eine gründliche Pflege unabdingbar. Doch keine Sorge, der Aufwand hält sich in Grenzen. Lediglich die Zwischenräume der Lamellen können ein bisschen knifflig sein. Dabei saugst du den Dreck ab oder gehst mit einem fusselfreien Tuch ein paar Mal über den ganzen Aufbau. Auch ein feuchtes Tuch und milde Reinigungsmittel können Wunder wirken.

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Natürlich gibt es einige Ideen, um die Paneele etwas zu verschönern oder sie noch mehr zum gestaltenden Element zu machen. Zwischen die Paneele passen auch LED–Beleuchtungen, die ein angenehmes Licht in den Raum werfen und für ein gemütliches Beisammensein sorgen.

Ein häufiges dekoratives Element ist der Spiegel, der in das Paneel eingesetzt wird. Einfach beim Zuschneiden schon die Maße des Spiegels übernehmen und den Platz frei zusägen. Dabei kann der Spiegel auch direkt mit einer Garderobe kombiniert werden, sodass du direkt die Haken für Regale oder Jacken befestigen oder diese auch zuschneiden kannst. Achte dabei drauf, nicht zu viel von dem Paneel zu entfernen, da sonst die Funktionen beeinträchtigt werden.

Raumakustik zusätzlich stärken

Eine kreative Idee zur weiteren Verbesserung der Raumakustik sind Teppiche. Diese absorbieren auch den Schall und können in verschiedenen Varianten dem Raum ein anderes Flair geben. Mittels Pflanzen kann die Akustik zusätzlich verstärkt werden und sie sehen zudem noch hervorragend aus. Der höhere Aufwand steht allerdings nicht in Relation zu dem erzielten Effekt. Das Akustikpaneel ist da die effektivste Methode, die Lautstärke zu dämmen.