Welche ist die richtige Holzart für dein Parkett?


 

Schnittholz, Holz, Hartholz, Innenarchitektur, Fußboden

Bei der Wahl deines Parketts solltest du alle optischen und technischen Eigenschaften der erhältlichen Holzarten berücksichtigen. Welche Eigenschaften das sind und welche Auswirkungen sie haben, erklären wir dir in diesem Ratgeber.

Um das Erscheinungsbild von Parkett zu charakterisieren, unterscheidet man vier optische Eigenschaften, die sich wiederum in einheitlich definierte Abstufungen unterteilen lassen.

Bei unbehandeltem Holz unterscheidet man vier Helligkeitsabstufungen: hell, mittel, rötlich und dunkel. Damit wird die relative Helligkeit beschrieben und nicht der charakteristische Farbstich der jeweiligen Holzart. Dieser wird in der Tabelle weiter unten beschrieben.

Neben der Porenstruktur des Rohholzes bestimmt die Oberflächenbehandlung das Aussehen des Parketts maßgeblich:

  •  
  • Gebürstet: Mit Draht- oder Wurzelbürsten bearbeitet – plastischere Oberfläche mit hervortretender Maserung  
  • Gedämpft: Mit Wasserdampf behandelt – Reiß-Resistenz und leichte Verfärbung bei Ahorn, Birnbaum, Buche, Kirschbaum und Nussbaum  
  • Gehobelt: Mit Hobeleisen behandelt – glatt, glänzend  
  • Gekälkt: Mit Kalk behandelt – Reliefartige Oberfläche und stark hervortretende Jahresringe  
  • Geräuchert: Mit Ammoniakdämpfen geräuchert – natürlich nachgedunkelte Oberfläche bei gerbsäurehaltigen Hölzern wie Eiche  
  • Geschliffen: Mit Schleifmitteln abgeschliffen – samtig-matt  
  • Geschroppt: Mit Schropphobeleisen bearbeitet – rustikale, unregelmäßige Oberfläche

Diese Kategorisierung unterteilt Parkett anhand seiner subjektiven Wirkung in drei Klassen:

  • Ruhig: ast-, splint- und rissfreie Oberseite, natürliche Farbgebung und feine Oberflächenstruktur
  • Natürlich: ast- und rissfreie Oberseite, Splint und lebhafte Oberflächenstruktur möglich
  • Lebhaft: rissfreie Oberseite, betonte Holzfarben, häufig feste Äste und lebhafte Strukturen

Die Unterteilung beschreibt rein optische Kriterien und sagt nichts über die Qualität des Holzes aus.

Unter der Rohdichte (in g/cm³ oder kg/m³) versteht man die Dichte von Holz, wenn neben der Faserdichte auch Poren und Wasseranteile berücksichtigt werden. Dieser Wert kann herangezogen werden, um die Relation zwischen der Härte einerseits sowie dem Schwind- und Quellmaß einer Holzart andererseits aufzuzeigen: Hölzer mit hoher Rohdichte sind typischerweise härter, doch die dicht beieinanderliegenden Fasern führen zu stärkerem Quell- und Schwindverhalten. Aufgrund dieses Zusammenhangs sind Parkettböden, die große Härte und geringe Schwind- und Quellmaße vereinen, eher selten.

Die Rohdichte bei Fußböden

Parkett stellt eine zusätzliche Schicht aus wärmedämmendem Material dar, das die Wärmewirkung der Fußbodenheizung verringern kann. Da Holzfasern jedoch ein besserer Wärmeleiter sind als luft- und wassergefüllte Poren, bedeutet eine höhere Rohdichte auch eine bessere Wärmeleitfähigkeit. Aus diesem Grund lassen sich dichte Harthölzer wie Eiche, Nussbaum und Robinie besonders gut auf Parkettböden mit Fußbodenheizung verlegen. Auch eine starke Landhausdiele aus Eichenholz eignet sich gut als Wärmeleiter.

Photographie, Kleidung, T-shirt, Person, Gesicht

Auch die Hohlräume bei schwimmend verlegtem Parkett wirken wärmedämmend. Daher solltest du Parkettboden auf Fußbodenheizungen immer fest verkleben.

Die Brinellhärte

Elektrisches Gerät, Mikrophon

Die Brinellhärte (bestimmt nach ISO 3350 und DIN EN 1534) erlaubt es, Aussagen darüber zu treffen, wie leicht beispielsweise fallende Gegenstände oder schwere Möbel das Parkett verformen können. Die Brinellhärte wird festgestellt, indem eine Sinterhartmetall-Kugel mit einer vordefinierten Kraft auf eine entsprechende Holzoberfläche gedrückt wird – Aus der Größe des Abdrucks errechnet sich dann die Brinellhärte. Bei diesem Vorgang können verschiedene Testparameter (Kugeldurchmesser, Kraft etc.) angepasst werden, weshalb Brinellhärten immer mit einem Code angegeben werden, der den Prüfvorgang beschreibt.

Harthölzer, dazu gehören viele Laubbäume wie Buche, Eiche, Esche und Robinie, eignen sich besonders gut für häufig frequentierte oder mit schweren Möbeln ausgestattete Räume wie Flure, Wohnzimmer oder Kinderzimmer. Die Haptik und Optik von Weichhölzern – dazu zählen die meisten Nadelbäume wie Fichte, Lärche, Kiefer und Douglaise – machen sie dagegen zum idealen Parkettboden für das Verlegen in weniger belasteten Räumen wie dem Schlafzimmer. Da Harthölzer schwerer zu verarbeiten und dementsprechend weniger günstig sind, solltest du dir genau überlegen, wo du von der Resistenz der Harthölzer wirklich profitieren kannst.

Das Schwind- und Quellmaß

Fußboden, Bodenbeläge, Hartholz, Holz, Innenarchitektur

Wenn Holz Flüssigkeiten wie Regenwasser oder Luftfeuchtigkeit aufnimmt, dehnt es sich aus (Quellen) und zieht sich zusammen, sobald diese Flüssigkeiten wieder abgegeben werden (Schwinden). Die prozentualen Veränderungen in den Dimensionen werden mit dem Schwind- und Quellmaß beschrieben. Dieses Maß muss schon bei der Installation von Parkett beachtet werden, um durch Dehnungsfugen Beschädigungen vorbeugen zu können. Ein eng verwandter Begriff ist die Feuchtewechselzeit: Dabei handelt es sich um die Geschwindigkeit, mit der Holz auf veränderte Feuchtigkeitsbedingungen reagiert.

Hölzer mit geringem Schwind- und Quellmaß sowie langen Feuchtewechselzeiten – wie Eiche oder Walnuss – eignen sich besonders für Feuchträume und Eingangsbereiche, da feuchte Fußabdrücke hier ebenso häufig auftreten wie Schwankungen der Luftfeuchtigkeit. Bei weniger resistenten Hölzern wie Ahorn oder Buche kann das dazu führen, dass das Holz stark arbeitet, wodurch sich die Dielen verziehen und Fugen bilden.

Photographie, Kleidung, T-shirt, Person, Gesicht

Nutze im Eingangsbereich Tropenhölzer – Ablagerungen ätherischer Öle sorgen hier für ein geringes Schwindmaß bei gleichzeitig hoher Brinellhärte.

Wenn Holzparkett auf Fußbodenheizungen verlegt wird, bedeutet das, dass beim Heizen Feuchtigkeit aus dem Holz ausdünsten und nach dem Heizen wieder aufgenommen werden kann. Dadurch arbeitet Parkett über Fußbodenheizungen grundsätzlich mehr als auf unbeheizten Böden. Aus diesem Grund sind Hölzer mit hohem Schwind- und Quellmaß sowie kurzen Feuchtewechselzeiten auch für beheizte Fußböden nicht zu empfehlen. Auf Hölzer wie Ahorn oder Buche sollte man hier also verzichten und stattdessen zu Eiche und Tropenhölzern greifen.

 
Holzart Optik Mittlere Rohdichte (in kg/m3) Brinellhärte (HB 10/500 in N/mm2) Differenzielles Quell- & Schwindmaß (in %) Feuchte Wechselzeit
Ahorn (europäisch) Kern fast weiß bis hellbraun, Splint fast weiß. Altersbedingtes Nachdunkeln, hell gelblich-braunes Verfärben unter Lichteinwirkung. Sehr gleichmäßige Porenstruktur. Eher gerader Faser- & Maserungsverlauf 630 30 0,23 Mittel
Ahorn (kanadisch) Kern hellrötlich bis dunkelbraun, Split weiß bis hellgelb. Dunkelgelbes Verfärben unter Lichteinwirkung. Feinporig gewundener bis unregelmäßiger Faserverlauf mit starker Maserung 630 34 0,28 Mittel
Akazie Oliv bis goldbraun. Hellbraunes Verfärben unter Einwirkung von Licht. Mittelfeine Struktur. Unregelmäßiger Faserverlauf mit gut sichtbarer, gerader Maserung 770 49 0,30 Kurz-mittel
Bambus Von gelb bis grün und grau. Je nach Art auch gestreift oder punktiert. Musterung durch regelmäßige Bambusknoten 700 40 0,15 Lang
Birnbaum Rötlich bis rosabraun. Rotbräunliches Verfärben unter Lichteinwirkung. Feinporige Struktur. Feiner und gerader Faserverlauf, selten wellig 550 32 0,25 Kurz
Birke (europäisch) Bräunlicher Kern mit gelblich- bis rötlich-weißem Splint. Fein- bis mittelporig. Faserverlauf je nach Art von ruhig bis unregelmäßig 630 22 0,35 Mittel
Birke (kanadisch) Hell- bis dunkelbraun. Feine bis mittelfeine Poren. Faserverlauf je nach Art von ruhig bis unregelmäßig 650 34 0,35 Mittel
Buche Hellgelb bis rosarot-braunes Splint- und Kernholz. Älteres Kernholz auch rot- bis dunkelbraun. Sehr gleichmäßige Struktur. Charakteristische Markstrahlen 720 34 0,31 Kurz-Mittel
Eiche Gelbbraunes Kernholz mit gelblich-weißem Splint. Leichtes Aufhellen unter Einwirkung von Licht. Struktur je nach Alter und Herkunft unterschiedlich Typischerweise mit deutlichen breiten Markstrahlen 690 34 0,26 Lang-sehr lang
Esche Weiß bis gelbrosa. Bei älteren Bäumen grau-braunes Kernholz Altersbedingtes Nachdunkeln. Grobporige Struktur. Gerade Fasern 690 38 0,22 Mittel-lang
Kirschbaum (europäisch) Aufhellung unter Einwirkung von Licht. Schmale dunkelbraune bis schwarze Adern, die als sehr feine Linien auftreten können 580 29 0,21 Mittel
Lärche Rötlich bis orangebraunes Kernholz mit leicht rötlichem Splint. Dunkelt unter Lichteinfluss stark nach. Sehr gerade Maserung 600 19 0,24 Kurz-mittel
Merbau Rot bis rotbraunes Kernholz mit hellem Splint. Unter Lichteinwirkung braunes bis dunkelbraunes Verfärben. Fleckenartige helle Verfärbungen möglich. Grobporige, zerstreute Struktur mit leichtem Wechseldrehwuchs 850 40 0,22 Sehr lang
Nussbaum (amerikanisch) Dunkelbraunes Kernholz mit hellem Splint. Leichtes Aufhellen unter Lichteinwirkung. Deutliche leicht geschwungene Maserung 680 26 0,24 Lang