Welches Gewächshaus ist das richtige für mich?


 

Zum Start in die Pflanzsaison bist du auf der Suche nach einem passenden Gewächshaus für deinen Garten? Doch du weißt bei all der Auswahl nicht, welches Gewächshaus das richtige für dich ist? Dann geben wir dir gerne einen kurzen Überblick über die verschiedenen Gewächshäuser und ihre Nutzungsmöglichkeiten.

Wie möchtest du dein Gewächshaus nutzen?

Bevor du dich für ein bestimmtes Gewächshaus entscheidest, solltest du zunächst für dich die Frage klären, wie du dein Gewächshaus nutzen willst. Möchtest du es ausschließlich in den Frühjahrsmonaten zur Anzucht von Jungpflanzen verwenden oder soll es dir das ganze Jahr über zum Anbau von frischem Obst oder Gemüse dienen? Willst du in deinem Gewächshaus frostempfindliche Pflanzen wie Zitronen oder Orangen überwintern oder ganzjährig deine Orchideensammlung unterbringen?

Abhängig von der Art der geplanten Nutzung bieten sich unterschiedliche Gewächshausarten an. Unterschieden werden sogenannte Kalthäuser, temperierte Häuser und Warmhäuser:

Kalthäuser: Anzucht von Jungpflanzen

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Als Kalthäuser bezeichnet man unbeheizte Gewächshäuser, in denen die Temperaturen im Winter nicht über 12 Grad steigen und in den Nächten auch deutlich unter 0 Grad fallen können. Kalthäuser eignen sich vor allem für die Anzucht von Jungpflanzen in den Frühjahrsmonaten.

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Möchtest du mit der Anzucht deiner Jungpflanzen schon im Winter beginnen, kannst du dein Kalthaus zusätzlich mit einer Fußbodenheizung ausstatten, die die Bodentemperatur zwischen 2 und 5 Grad hält. Die Ideale Keimtemperatur für dein Saatgut.

Temperierte Häuser: ganzjähriger Obst- und Gemüseanbau

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Beheizte Gewächshäuser, in denen die Temperaturen im Winter zwischen 12 und 18 Grad liegen, bezeichnet man als temperierte Häuser. In diesen lassen sich verschiedene Obst- und Gemüsesorten das ganze Jahr über kultivieren. So hast du immer frischen Salat, Kräuter, Obst und Gemüse für dich und deine Familie.

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Temperierte Gewächshäuser eignen sich auch hervorragend für die Überwinterung frostempfindlicher mediterraner Pflanzen wie Zitronen, Orangen, Oliven und Agaven.

Warmhäuser: Zucht von exotischen Pflanzen

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Für die Kultivierung exotischer Pflanzen wie Orchideen dürfen die Temperaturen in deinem Gewächshaus auch im Winter nicht unter 18 Grad fallen. Dafür gibt es spezielle Wärmehäuser, die im Winter durchgängig beheizt werden.

Welche Art von Gewächshaus möchtest du?

Gewächshäuser sind in unterschiedlichen Ausführungen erhältlich: Wählen kannst du zwischen Holz- oder Metallrahmen sowie Glas- oder Kunststofffenstern. Die verschiedenen Materialien verfügen über spezifische Eigenschaften, die du bei der Wahl deines Gewächshauses unbedingt berücksichtigen solltest.

 

Für die Orchideensammlung lieber einen Wintergarten als ein Gewächshaus

Bedenke, dass bei Warmhäusern viel Wärmeenergie über die Fensterflächen verloren geht. Deshalb sollten die Fenster nicht aus Einscheibensicherheitsglas (ESG), sondern aus Isolierglas bestehen. Diese sind jedoch nicht im regulären Einzelhandel erhältlich, sondern müssen von einem Glaser nachgerüstet werden. Sinnvoller wäre es hier, sich über die Anschaffung eines Wintergartens Gedanken zu machen. Denn da dieser zum Wohnraum zählt, ist er in der Regel mit Isolierglas ausgestattet.

Gewächshäuser mit Holzrahmen:

Holzgewächshäuser sind optisch besonders ansprechend, bedeuten aber einen hohen Pflegeaufwand, weil der Holzschutz einmal jährlich erneuert werden muss, um das Holz dauerhaft vor Witterungseinflüssen zu schützen. Dennoch schwören viele Hobbygärtner auf ihr Holzgewächshaus, weil Holz Feuchtigkeit aufnehmen und wieder abgeben kann. Das wirkt sich positiv auf das Mikroklima im Gewächshaus aus.

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Verwende für die Behandlung deines Holzgewächshauses Lacke, Öle und Lasuren auf Wasserbasis. Diese enthalten deutlich weniger Schadstoffe als herkömmliche Holzschutzmittel.

Gewächshäuser mit Metallrahmen:

Metallgewächshäuser bieten gegenüber Holzgewächshäusern den Vorteil, dass sie deutlich pflegeleichter und langlebiger sind. Da durch Metall jedoch keine Feuchtigkeit entweichen kann, musst du dein Metallgewächshaus häufiger lüften, als es bei Varianten aus Holz der Fall ist. Mit einem Hygrometer im Gewächshaus behältst du die Luftfeuchtigkeit am besten im Blick.

 

Wie hoch ist die ideale Luftfeuchtigkeit im Gewächshaus?

Für die Anzucht von Jungpflanzen und die Kultivierung von heimischen sowie von mediterranen Gemüsesorten ist eine Luftfeuchtigkeit von 60 bis 70 Prozent ideal. Tropische Pflanzen fühlen sich bei einer Luftfeuchtigkeit von mindestens 80 Prozent am wohlsten. Zum Überwintern reicht hingegen eine Luftfeuchtigkeit zwischen 50 und 60 Prozent vollkommen aus.

Gewächshäuser mit Glasfenstern:

Gewächshäuser mit Einscheibensicherheitsglas (ESG) machen optisch einiges her, bei der Nutzung solltest du aber ein paar Dinge beachten: Da das Sonnenlicht bei Glasgewächshäusern direkt einfällt – also nicht gebrochen und gestreut wird – kann es zum sogenannten „Brennglaseffekt“ kommen. Das durch das Glas einfallende Licht wird gebündelt und heizt an bestimmten Stellen im Gewächshaus (den Brennpunkten) die Temperaturen so stark auf, dass die Blätter der Pflanzen in diesen Bereichen versengt werden können. Um deine Pflanzen vor dem Brennglaseffekt zu schützen, solltest du bei Glasgewächshäusern deshalb immer Schattierungsnetze verwenden, mit denen du das einfallende Licht brechen und streuen kannst.

 

Ein weiterer wichtiger Punkt, den du beachten solltest, ist die Isolierung: Im direkten Vergleich mit Hohlkammerplatten (HKP) aus Kunststoff weist Einscheibensicherheitsglas (ESG) schlechtere Isolierwerte auf. Das heißt, mehr Wärme geht über die Glasflächen verloren. Deshalb kannst du mit der Anzucht deiner Jungpflanzen im Frühjahr erst ein paar Wochen später beginnen, als es bei Gewächshäusern mit Kunststoffverglasung der Fall ist. Für den ganzjährigen Anbau von Obst und Gemüse sowie für die Zucht tropischer Pflanzen sind Gewächshäuser mit normaler Verglasung sind solche Gewächshauser deshalb kaum geeignet, da zu viel Wärme über das Glas verloren geht.

Gewächshäuser mit Kunststofffenstern:

Alternativ zu Einscheibensicherheitsglas (ESG) gibt es auch Gewächshäuser mit Kunststoffverglasungen. Hier bestehen die Scheiben aus sogenannten Hohlkammerplatten (HKP) aus bruchsicherem und widerstandsfähigem Polycarbonat. Die Platten sind zweischichtig und enthalten im Innern luftgefüllte Kammern, die für einen deutlich besseren Isolierwert sorgen, als es bei Glasfenstern der Fall ist. Gewächshäuser mit Kunststoffverglasung sehen zwar optisch nicht so ansprechend aus wie Gewächshäuser aus Glas, sind aber für den ganzjährigen Obst- und Gemüseanbau besser geeignet, weil weniger Wärme verloren geht.

 

Auch den Brennglaseffekt hast du bei einer Kunststoffverglasung nicht zu befürchten. Durch die geriffelte Oberfläche der Platten wird das einfallende Sonnenlicht gebrochen und gestreut. Beachte jedoch, dass der Pflegeaufwand bei Kunststoffgewächshäusern ein wenig höher ist als bei Glasgewächshäusern. In der geriffelten Oberfläche setzt sich Schmutz schneller fest, weshalb du die Oberfläche einmal jährlich einer Intensivreinigung unterziehen solltest, damit noch genug Licht ins Innere deines Gewächshauses dringt.

Kombigewächshäuser mit Glas- und Kunststofffenstern:

Inzwischen bieten einige Hersteller auch Kombigewächshäuser an, bei denen die Seiten- und Türverglasung aus Einscheibensicherheitsglas (ESG) und die Dachverglasung aus Hohlkammerplatten (HKP) besteht. So profitierst du von den optischen Vorzügen des Glases und den technischen Vorzügen des Kunststoffs. Das durch das Dach einfallende Licht wird gebrochen und gestreut, den Brennglaseffekt hast du also nicht zu befürchten. An den Seiten des Gewächshauses hast du eine hohe Lichtdurchlässigkeit mit direktem Blick auf deine Pflanzen.

 

Wie wäre es mit einem Anlehngewächshaus?

Anlehngewächshäuser eignen sich für das Aufstellen an Häuserwänden im Garten oder auch auf Terrassen und Balkonen. Gegenüber freistehenden Gewächshäusern bieten sie den Vorteil, dass sie direkt am Haus stehen und die Pflanzen so zusätzlich noch mit der Wärme des Hauses versorgt werden. Kleinere Modelle für Balkon und Terrasse sind meist mit mehreren Etagen ausgestattet und dadurch wahre Raumwunder.

Oder reicht ein Frühbeet für deine Zwecke schon aus?

Frühbeete bestehen aus einem Holz- oder Metallrahmen mit Kunststoffverglasung (HKP) und sind in unterschiedlichen Größen sowie Ausführung erhältlich. Ihre leichte Konstruktion ermöglicht dir einen flexiblen Einsatz in deinem Garten. Geeignet sind sie für die Anzucht von Jungpflanzen im Beet: Zeigen sich nach der Aussaat die ersten Blätter der Setzlinge, kannst du ihnen mit einem Frühbeet die optimalen klimatischen Bedingungen fürs Wachstum geben. Geschützt vor Wind und Regen gedeihen die Jungpflanzen unter dem Dach des Frühbeetes in der 2 bis 3 Grad wärmeren Umgebung besonders gut.

Welches Zubehör benötigst du?

Während ein passendes Fundament unerlässlich ist, kannst du dir die Gartenarbeit mit anderem Zubehör erheblich erleichtern. Ob zusätzliche Arbeitstische und Regale oder elektrische Belüftungs- und Bewässerungssysteme – gestalte dein Gewächshaus ganz nach deinen eigenen Vorstellungen und Bedürfnissen.

Fundament

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Dein Gewächshaus benötigt einen stabilen Grund. Deshalb ist ein Fundament unabdingbar. Wenn du kein Beton- oder Steinfundament setzen willst, kannst du auch auf ein Metallfundament zurückgreifen. Diese werden von den Herstellern in unterschiedlichen Größen und Ausführungen passend zu jedem Gewächshaus angeboten.

Weitere Infos rund um das Fundament für dein Gewächshaus erhältst du in unserem Ratgeberbeitrag "So steht dein Gewächshaus richtig gut".

Arbeitstische und Pflanzregale

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Für die Innengestaltung deines Gewächshauses bieten die verschiedenen Hersteller passende Arbeitstische und Hängeregale. So kannst du dir deinen Arbeitsbereich ganz nach deinen eigenen Wünschen gestalten und die Nutzfläche deines Gartenhauses vertikal erweitern.

 

Belüftungs-, Bewässerungs- und Heizsysteme

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Für die richtige Belüftung und Bewässerung kannst du dein Gewächshaus mit elektrischen Fensteröffnern und Bewässerungssystemen ausstatten. Diese funktionieren entweder mit einer Zeitschaltuhr oder mit einem integrierten Temperatur- und Feuchtigkeitsfühler.