
Die meisten Nutzschichtstärken bei Rigid Vinyl liegen zwischen 0,3 und 0,55 mm. Wir führen diesen Vinylbodenbelag darüber hinaus auch mit einer Nutzschicht in den Stärken 0,15 und 0,2 mm.
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Seit einiger Zeit erobert Rigid Vinyl den Fußbodenmarkt. Doch warum sollte man sich für einen Vinylboden mit SPC-Trägerplatte entscheiden – was macht ihn so besonders? In diesem Artikel erfährst du die Antwort auf diese Frage und darüber hinaus alles Wissenswerte über Rigid Vinyl, vom Aufbau bis zu den Vorteilen gegenüber herkömmlichen Vinylböden.
Rigid Vinyl, auch bekannt als SPC-Vinyl, stellt eine besondere Art von Vinylboden dar, die sich durch ihre einzigartige Konstruktion und Stabilität auszeichnet. SPC steht für "Stone-Plastic-Composite" (oft auch für "Stone-Polymer-Composite" oder "Solid-Polymer-Core") und deutet auf die Kernschicht des Rigid Vinyls hin, die sich aus Kalk- oder Steinmehl und Kunststoff (Polyvinylchlorid) zusammensetzt. Dieses spezielle Gemisch verleiht dem Bodenbelag seine bemerkenswerte Festigkeit und Robustheit. Daher auch der Name Rigid Vinyl – "rigid" kommt aus dem Englischen und bedeutet "steif" bzw. "starr".
Wie genau Rigid Vinyl aufgebaut ist, hängt natürlich einerseits vom jeweiligen Hersteller ab und andererseits von der jeweiligen Ausführung, beispielsweise ob bereits eine Trittschalldämmung integriert ist oder nicht. Generell besteht ein Rigid-Vinylboden aus mehreren Schichten. Das Herzstück bildet dabei der SPC-Kern (oft auch als Rigid Board bezeichnet), welcher für die herausragende Stabilität dieses Bodenbelags verantwortlich ist. Darüber liegt in der Regel die Dekorschicht, die für die realistische Holz-, Fliesen-, Beton- oder Steinoptik sorgt. Damit der Vinylboden möglichst lange seinen authentischen Look behält, ist über der Dekorschicht noch eine transparente Nutzschicht angebracht.
Entgegen mancher Annahme verhindert die Nutzschicht keine Kratzer – kein Bodenbelag ist vollständig gegen die Auswirkungen von kleinen Steinchen, Sand und ähnlichem an den Schuhen gewappnet. Die Nutzschicht eines Vinylbodens, bzw. deren Stärke, sagt stattdessen mehr darüber aus, wie belastbar der Bodenbelag ist. Das bedeutet: Ein Vinylboden mit einer dickeren Nutzschicht hält länger den alltäglichen Belastungen stand als ein Vinyl mit einer dünnen Schicht. Welche Belastungen das im Detail sind, ergibt sich wiederum aus der Beanspruchungsklasse. Denn es macht natürlich einen großen Unterschied, ob täglich sehr viele Menschen über den Boden laufen oder sogar Maschinen bewegt werden oder ob es sich ein wenig genutztes privates Gästezimmer handelt.

Die meisten Nutzschichtstärken bei Rigid Vinyl liegen zwischen 0,3 und 0,55 mm. Wir führen diesen Vinylbodenbelag darüber hinaus auch mit einer Nutzschicht in den Stärken 0,15 und 0,2 mm.
Beanspruchungsklassen oder Nutzungsklassen von Vinylböden sind in der DIN-Norm EN ISO 10874:2012-04 festgelegt und gelten für alle Arten von Vinyl, also auch für Rigid Vinyl. Unterschieden wird unter anderem zwischen einer privaten und gewerblichen Nutzung, wobei jeweils noch einmal nach der Intensität unterteilt wird. Die erste Zahl der Klasse gibt an, ob das Produkt auf die private (2) oder gewerbliche (3) Nutzung ausgelegt ist – die zweite Zahl steht für die Stärke der Beanspruchung. Möchtest du noch mehr über Nutzungsklassen erfahren? Schau gerne einmal in unserem Ratgeberbeitrag "Beanspruchungs- und Nutzungsklassen bei Laminat und Vinyl" vorbei.
In unserem Shop findest du Rigid Vinyl für verschiedene Beanspruchungsklassen, sodass auch für deine persönlichen Anforderungen garantiert der richtige Bodenbelag dabei ist.
Hoher Gehkomfort, fußwarm, pflegeleicht, authentische Optik – Vinyl punktet allgemein mit seinen hervorragenden Eigenschaften als Bodenbelag. Rigid Vinyl setzt an dieser Stelle noch einen drauf und wartet zusätzlich mit folgenden Vorteilen auf:

Lange galt: Vinyl verträgt sich nicht mit hohen Temperaturen und direkter Sonneneinstrahlung. Das Verlegen eines Vinylbodens im Wintergarten oder unter bodentiefen Fenstern war somit undenkbar. Denn bereits nach kurzer Zeit verliert herkömmlicher Vinylboden seine Form und beginnt sich zu wellen.
Hier kommt nun die Innovation von SPC-Vinyl zum Tragen: Der Rigid-Vinylboden hat aufgrund der starren Trägerplatte keinerlei Probleme mehr mit Sonneneinstrahlung und höheren Temperaturen. Er bleibt stabil, quillt nicht auf und verzieht sich nicht. Du musst also in deinem Wintergarten und Co. nicht länger auf die Vorteile von Vinyl verzichten.
Gut zu wissen: Auch mit Warmwasserfußbodenheizungen ist Rigid Vinyl kompatibel. Hier kannst du den Bodenbelag bedenkenlos verlegen. Bei elektrischen Fußbodenheizungen bitte unbedingt die Herstellerangaben beachten, da nicht alle Vinylböden dafür ausgelegt sind.

Die meisten Rigid-Vinyl-Modelle sind feuchtraumgeeignet und kommen hervorragend als Bodenbelag für Bad und Küche infrage. Nicht nur das SPC-Vinyl selbst ist fester, auch die Klick-Verbindung ist stabiler. Eine zusätzliche Versiegelung – vor allem im Bereich der Sockelleisten – wie bei regulärem Klick-Vinyl ist bei Rigid Vinyl ohne integrierte Trittschalldämmung nicht zwingend erforderlich, wird aber generell empfohlen. Lediglich bei Modellen mit Trittschalldämmung muss der Bodenbelag unbedingt versiegelt werden. Entscheidest du dich für dein Badezimmer für ein Rigid Vinyl mit integrierter Dämmung, achte bitte darauf, dass diese aus Schaumstoff und nicht aus Kork besteht. Kork ist nicht wasserfest und quillt beim Kontakt mit Wasser auf.

Möchtest du Rigid Vinyl über einen bereits vorhandenen Bodenbelag verlegen, solltest du immer auch die Stärke des Vinyls sowie die deines verlegten Bodens berücksichtigen. In der Regel verfügt Rigid Vinyl über eine sehr geringe Aufbauhöhe, mit integrierter Trittschalldämmung ist das Vinyl entsprechend stärker. Je nach Ausführung erhältst du bei uns Rigid Vinyl mit einer Stärke zwischen 3,2 und 5,2 mm.
Während die meisten Arten von Vinylboden beim Verlegen keinerlei Fehler verzeihen und sich sämtliche Unebenheiten abzeichnen, wenn der Boden nicht vorher begradigt wurde, ist Rigid Vinyl wesentlich anwendungsfreundlicher. In der Regel liegen die Richtwerte für vertretbare Unebenheiten bei max. 3 mm Höhenunterschied ab 1 m Länge des Fußbodens sowie max. 6 mm ab 2 m Länge. Die Toleranz ist bei Rigid Vinyl etwas höher – kleine Unebenheiten werden ausgeglichen, sodass eine zusätzliche Behandlung/Begradigung des Bodens nicht in jedem Fall notwendig ist.

Auch über alten Fliesen lässt sich Rigid Vinyl ohne Vorbehandlung des Bodens problemlos verlegen. Durch die SPC-Trägerplatte ist Rigid Vinyl wie bereits gesagt wesentlich fester und formstabiler. Die Fliesen bzw. die Fugen drücken sich nicht durch den Vinylboden durch (Telegrafie-Effekt). Ein vorheriges Entfernen der Fliesen ist dank der geringen Aufbauhöhe des SPC-Vinyls in den meisten Fällen ebenfalls nicht nötig.

Möchtest du deinen Rigid-Vinylboden auf einem mineralischen Untergrund wie Beton, Estrich oder Spachtelmasse verlegen, solltest du zunächst – wie bei jedem anderen Bodenbelag auch – eine PE-Folie als Dampfsperre anbringen, damit keine Feuchtigkeit in den Bodenbelag eindringen kann.
Im Vergleich mit anderen Vinylböden liegt Rigid Vinyl aufgrund seiner Pluspunkte deutlich vorne. Dennoch gibt es auch hier einen Nachteil, der nicht verschwiegen werden darf: Wie alle klassischen Vinyl-Bodenbeläge enthält auch Rigid Vinyl Kunststoff und ist somit in seinem Lebenszyklus von der Herstellung bis zur Entsorgung ressourcenintensiv.