Vinylboden – feuchtraumgeeignet für Bad und Küche


 

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Vinylböden sind wahre Alleskönner. Selbst den hohen Anforderungen an Feuchträume können sie problemlos standhalten. Robust und wasserresistent ist Vinyl der ideale Bodenbelag für Küche und Bad. In diesem Ratgeber verraten wir dir, was in Feuchträumen zu beachten ist und welche Vinylböden sich besonders gut für Küche und Badezimmer eignen.

Was ist in Feuchträumen wie Bad und Küche zu beachten?

Generell sind als Feuchträume Räume definiert, in denen es regelmäßig zu einer erhöhten Luftfeuchtigkeit kommt. Diese setzt sich an Wänden und Boden ab und kann zu Schäden führen, wenn der Boden nicht wasserresistent ist. Als Feuchträume im privaten Bereich zählen somit vor allem Küche und Bad. In beiden Räumen wird häufig mit Wasser gearbeitet und es kann durchaus immer wieder zu Pfützen auf dem Boden kommen. Daher werden hierfür Bodenbeläge benötigt, die eine besonders hohe Feuchtigkeitsresistenz besitzen und Feuchtigkeits- und Temperaturschwankungen aushalten.

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Des Weiteren dürfen Bodenbeläge, die in Feuchträumen verlegt werden sollen, nicht aufquellen, wenn sie mit Wasser in Berührung kommen. Dies ist insbesondere bei Böden aus Kunststoff wie Massiv-Vinylböden, einigen Designböden oder auch Fliesen der Fall. Daher sind diese Beläge außerordentlich feuchtraumgeeignet.

Bei Feuchträumen wird zwischen Spritzwasser und Standwasser unterschieden. In Räumen, in denen mit Spritzwasser zu rechnen ist, wie beispielsweise Flur oder Küche, kommt es durch Kochen oder das Abtropfen eines Regenschirms zu kleineren Spritzern. Diese fügen dem Boden in der Regel keine Schäden zu – auch nicht, wenn es sich um nicht wasserresistente Böden handelt. Wichtig ist aber, dass feuchte Flecken oder Spritzer schnell aufgewischt werden.

 

Im Bad hingegen kann es durch die dort vorhandenen Nasszellen wie Dusche oder Badewanne zu größeren Pfützen kommen, die sich als Standwasser auf dem Boden aufstauen. Neben Standwasser herrscht im Badezimmer immer auch eine gewisse Feuchtigkeit, die durch Kondensation von verdampftem Wasser entsteht, zum Beispiel beim Duschen oder Baden. Diese schlägt sich auf den Bodenbelag nieder. Daher ist ein wasserresistenter Boden unabdingbar. Auch in dem Raum, in dem sich deine Waschmaschine befindet, solltest du einen feuchtraumgeeigneten Boden verlegen, da dieser durch einen möglichen Defekt an der Waschmaschine stark durch Standwasser gefährdet ist.

Vorsicht: Die Nutzschicht der meisten Böden ist gegen leichte Spritzer geschützt – sofern diese sofort aufgewischt werden. Beim Reinigen des Bodenbelags solltest du dennoch sparsam mit Wasser umgehen. Um wasserundurchlässige Böden zu reinigen, solltest du diese nur nebelfeucht wischen! Verwendest du zu viel Wasser bei der Reinigung, kann das zu Schäden am Boden führen.

Welche Vinylböden sind für Feuchträume geeignet und warum?

Vinylböden werden als Bodenbelag in Feuchträumen wie Küche und Bad immer beliebter. Hohe Strapazierfähigkeit, Wasserresistenz und vielfältige Dekore machen Vinyl zu einem absoluten Trendsetter in Feuchträumen. Im Gegensatz zu Fliesen ist Vinylboden fußwarm und daher eine gute Alternative zu dem traditionellen Bodenbelag.

Es sind jedoch nicht alle Vinylböden feuchtraumgeeignet. Bei Vinylböden mit HDF-Trägerplatte neigt das Holz zum Aufquellen, wenn es mit Wasser in Kontakt kommt. Dadurch kann sich die Trägerplatte verformen und zu Rissen oder Wellen im Boden führen. Auch ein Vinylboden mit integrierter Trittschalldämmung ist nicht für Feuchträume geeignet, da der in der Dämmung enthaltene Kork nicht gegen Wasser resistent ist und zum Aufquellen neigt.

Der optimale Vinylboden für Küche und Bad ist Vinyl mit SPC-Trägerplatte (Rigid Vinyl). Der SPC-Kern (Solid Polymer Core) ist absolut wasserresistent und nässeerprobt. Auch stehendes Wasser, wie es in Badezimmern vorkommt, stellt keinerlei Problem für diesen resistenten Boden dar. Fußwarm und rutschhemmend ist auch ein SPC-Hardcore-Träger ein Favorit im Badezimmer.

 

Auch sogenanntes Massivvinyl ist gut geeignet für Feuchträume. Massivvinyl besteht zu 100 % aus wasserabweisendem Kunststoff, der das Aufquellen der Vinylplatte verhindert, und ist somit sehr resistent gegenüber Feuchtigkeit. Außerdem besitzt Massivvinyl rutschhemmende Eigenschaften und verhindert ein Ausrutschen, das vor allem in Verbindung mit Wasser auftreten und gefährlich werden kann.

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Achtung: Ob ein Vinylboden feuchtraumgeeignet ist, ist immer vom Anbieter gekennzeichnet. Nur explizit für Feuchträume ausgewiesene Böden sollten in Küche oder Bad verlegt werden.

Verschiedene Verlegemöglichkeiten: Klickverbindung oder Verklebung

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Bei der Verlegung von Vinyl gibt es zwei Möglichkeiten: die schwimmende Verlegung durch Klickverbindung oder die vollflächige, feste Verklebung mit Klebevinyl.

Mittels Klicksystem verbundene Vinylböden nennt man Klick-Vinyl. Diese Methode ermöglicht, dass der Bodenbelag ganz leicht selbst – auch ohne Vorkenntnisse – verlegt werden kann. Hinzu kommt, dass nach der Verlegung kein langes Warten nötig ist, sondern der Boden sofort betreten werden kann. Das ist bei Klebevinyl anders, da dieser erst aushärten muss.

Außerdem kann ein Vinylboden mit Klickverbindung – im Gegensatz zu Klebevinyl – kleine Unebenheiten im Boden ausgleichen, wodurch eine Vorbereitung des Untergrunds entfällt. Die schwimmende Verlegung hat zudem den Vorteil, dass der Bodenbelag bei Bedarf ganz einfach wieder entfernt werden kann. Das erleichtert einen Auszug oder eine Renovierung erheblich.

 

Jedoch ist Vorsicht geboten! Willst du im Badezimmer Klick-Vinyl verlegen, sollte der Boden anschließend komplett wasserfest versiegelt bzw. verklebt werden. Eine schwimmende Verlegung durch die Klickverbindung ist ansonsten nicht wasserresistent und somit nicht feuchtraumgeeignet!

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Klebevinyl (Massivvinyl mit sehr geringer Aufbauhöhe) hingegen ist von Beginn an wasserresistent und perfekt für Feuchträume geeignet. Entscheidest du dich also für diese Verlegemöglichkeit, ist keine zusätzliche Versiegelung nötig. Daher empfehlen wir für Feuchträume die Verwendung von Klebevinyl. Eine ergänzende Unterlage oder Dampfsperre ist nicht notwendig, da der Vinylboden direkt mit dem Untergrund verklebt wird. Die feste Verklebung eines Vinylbodens bietet übrigens eine höhere Wärmeleitfähigkeit und macht den Boden besonders fußwarm. Nachteile der zu verklebenden Variante sind der höhere Preis und Zeitaufwand, da bei dieser Verlegetechnik die Hilfe eines Spezialisten benötigt wird. Außerdem muss der Untergrund absolut eben sein, was zusätzliche Arbeit hervorrufen kann. Auch das Entfernen geht nicht ganz so leicht von der Hand, wenn ein Rückbau erforderlich wird.

 

Bei beiden Verlegearten sollten zusätzlich die Ränder abgedichtet werden, damit auch dort kein Wasser eindringen und zu Schäden am Boden führen kann. Dies kann ganz einfach selbst durchgeführt werden. So ist die einfachste Möglichkeit das Abdichten der Fugen mit einer Silikonmasse.

Vinylboden im Bad – Vorteile gegenüber Fliesen

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Fliesenböden waren lange Zeit der Klassiker im Badezimmer, da sie besonders wasserresistent sind. Vinylböden haben aber dank innovativer Technologien enorm aufgeholt und sind ein immer häufiger genutzter Bodenbelag im Bad. Nicht ohne Grund, denn Vinyl hat einige Vorteile gegenüber Fliesen.

Zum einen ist das Verlegen von Fliesen anspruchsvoll und arbeits- sowie zeitaufwendig. Das Verlegen von Vinylboden hingegen ist sehr viel einfacher und zeit- sowie kostensparend. Darüber hinaus sammelt sich in den Fugen der Fliesen oft Schmutz, Staub und Wasser. Das kann nicht nur zu unansehnlichen Verfärbungen führen, auch können sich in den Fugen Keime und Schimmel bilden. Ein ebener, fugenloser Vinylboden ist einfacher zu reinigen und ausgesprochen hygienisch.

Ein weiterer Vorteil von Vinylboden im Badezimmer ist seine Haptik. Fliesen sind sehr fußkalt, was insbesondere nach einem heißen Bad unangenehm sein kann. Vinyl dagegen besitzt thermische Eigenschaften und kann Wärme relativ gut speichern. Dadurch fühlt sich ein Vinylboden wunderbar fußwarm an und man bekommt keine kalten Füße.

Zahlreiche Dekore, Optiken und Strukturen machen den Vinylboden unglaublich vielseitig und ermöglichen eine individuelle Gestaltung. So gibt es Dekore in Holz-, Stein-, Beton- oder Korkoptiken, die dank innovativer Drucktechniken täuschend echt anmuten. Selbst auf die traditionelle Fliesenoptik musst du nicht verzichten. Hier kannst du zwischen Steinfliesenoptik, glatter und strukturierter Oberfläche oder auch unterschiedlicher Fugenbreite wählen. Die Vielfalt an Designs steht der bei herkömmlichen Fliesen in nichts nach.