Parkett abschleifen – lohnt sich das für mich?


 

Fußboden, Bodenbeläge, Holz, Hartholz, Innenarchitektur

Das vollständige Abschleifen eines Parkettbodens ist ein anspruchsvolles Projekt, das den geübten Umgang mit einer Schleifmaschine voraussetzt und bei Fehlbehandlung Risiken für deinen Boden birgt. Soviel ist sicher. Stellt sich also die Frage, ob sich das Abschleifen für Heimwerker überhaupt lohnt. Denn auch für den, der selbst Hand anlegt, ist das Projekt nicht umsonst: Parkettschleifmaschine im Baumarkt ausleihen, passende Schleifbänder sowie Versiegelungsmaterial und Werkzeug kaufen – auch das geht ins Geld.

Do-it-yourself – klingt erst mal ganz leicht

Schleifmaschinen aus Baumärkten sind von denselben Herstellern wie Maschinen für Profis. Allerdings verfügen sie in der Regel nur über die Hälfte der Motor- und Schleifleistung. Das bietet zwar den Vorteil, dass mit solchen Maschinen Parkett nicht so schnell in Mitleidenschaft gezogen wird, wenn es zu einem Fehler beim Schleifen kommt. Anderseits benötigt man mit solchen Maschinen auch deutlich mehr Arbeitszeit und mehr Schleifscheiben bzw. Bänder.

Ein Fachbetrieb wiederum bietet alle benötigten Materialien von Schleifbändern über den passenden Parkettlack inklusive. Da lohnt sich unter Umständen ein Preisvergleich.

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Du bist unsicher, ob du dir das Abschleifen zutraust? Hol sicherheitshalber noch ein paar Kostenvoranschläge von professionell arbeitenden Fachbetrieben ein, die bereits Anfahrts-, Material- und Arbeitskosten enthalten. Vergleiche diese Kosten mit deiner Aufstellung: Leihgebühr für Schleifmaschine, Material und Arbeitsmittel wie Schleifbögen, Lasur, etc. Der Kostenvoranschlag ist verlockend günstig? Verlange Referenzen, um einen vertrauenswürdigen und professionellen Verleger zu beauftragen!

Besondere Herausforderungen beim Abschleifen und Versiegeln von Parkett

Du gibst so schnell nicht auf und willst es trotzdem wagen? Sehr gut! Dann solltest du unbedingt weiterlesen:

Herausforderung Nr. 1 – das Abschleifen

Wie bereits erwähnt, bieten Parkettschleifmaschinen aus dem Baumarkt eine geringere Motorleistung als Geräte für den gewerblichen Gebrauch. So bleiben zwangsläufig Lackreste nach dem Grobschliff zurück. Diese verbleibenden Lackreste fallen nach dem ersten Schleifgang nicht auf, da Parkettversieglungen, die zwar angeschliffen, aber nicht vollständig abgeschliffen sind, einen weißlichen Farbton annehmen. Dies wird als sogenannter "Weißbruch" der Versiegelung bezeichnet. Solche Stellen sind für den Laien schwer bis nicht erkennbar. Daher passiert es relativ oft, dass diese Stellen trotz nachfolgendem feinem Schleifgang unbemerkt bleiben.

Die Folgen zeichnen sich erst nach dem Versiegeln ab: Dort, wo Rückstände der alten Versiegelung vorhanden waren, wird der Boden gelblich. An den Stellen, an denen das Parkett roh geschliffen wurde, erhält es den charakteristischen Farbton eines frisch versiegelten Parkettbodens. Das Ergebnis: ein fleckiger Boden.

Insgesamt solltest du wenigstens dreimal abschleifen: Mit dem Grobschliff, dem Zwischenschliff und dem Feinschliff.

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Die Grundregel besagt, dass mindestens 0,2 bis maximal 0,5 Millimeter vom Boden abgeschliffen werden. Nur so kann sichergestellt werden, dass die entsprechende Oberflächenbehandlung überall gleichmäßig entfernt wird. Die konkrete Stärke des Anschliffs ist letztlich davon abhängig, wie tief die Versiegelung ins Holz eindringt. Das variiert je nach Holzart. Zur Beseitigung sehr dicker Lackschichten ist die konventionelle Leihmaschine daher ungeeignet.

Herausforderung Nr. 2 – die Versiegelung

Hast Du den Boden vollständig abgeschliffen und sämtliche Weißbruch-Lackreste sorgfältig entfernt, muss der Boden neu versiegelt werden.

 

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Von elementarer Wichtigkeit ist dabei die gleichmäßige Verteilung der Versiegelung. Eine Aufgabe, die dir einiges an Feingefühl abverlangt, um ein brauchbares Ergebnis zu erzielen. Denn im Gegensatz zum Streichen einer Wand lassen sich versiegelte Abschnitte nicht einfach nachbehandeln. Der Grund dafür ist die Arbeitsrichtung: Bei der Versiegelung eines Bodens wird immer aus dem Zimmer herausführend gearbeitet. Stellen, die kurze Zeit vorher bearbeitet wurden, sind so nicht mehr erreichbar und können nicht korrigiert werden.

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Wenn du dich wirklich differenziert mit dem Thema „Parkett abschleifen“ auseinandersetzen und die nötigen Fähigkeiten dafür erwerben möchtest, solltest du einem Profi möglichst einen Tag lang zusehen. So entsteht ein besseres Verständnis für die Arbeitsschritte und die möglichen Schwierigkeiten.