Laminat in Feuchträumen


 

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Wenn es um die Frage nach dem richtigen Bodenbelag für Feuchträume wie Bäder und Küchen geht, gilt Laminat nach Vinyl als der Belag, dem Feuchtigkeit und Nässe am wenigsten ausmacht. Doch worin liegt das Geheimnis der Feuchtigkeitsresistenz? Liegt es am Aufbau? Oder am Material? Hier erfährst du es.

Laminat: Trägermaterial für hohe Belastung bei geringer Materialstärke

Laminat ist mehrschichtig aufgebaut. Die oberste Schicht ist die sogenannte Nutzschicht, gefolgt von der Trägerplatte, die meist aus HDF besteht. Die unterste Schicht ist der sogenannte Gegenzug, der dafür sorgt, dass die Laminatdiele auch bei Belastung formstabil bleibt. Was die Verlegung in Feuchträumen betrifft, ist die Verwendung von HDF-Platten allerdings problematisch. Wenn – bedingt durch den mehrschichtigen Aufbau bzw. die Klick-Verbindung – Feuchtigkeit in die Trägerplatte eindringt, quillt das Material auf. Und ist die Laminatstruktur erst einmal beschädigt, kann sogar Feuchtigkeit in den Boden einziehen.

Woraus besteht HDF?

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Die Abkürzung HDF steht für High Density Fiberboard und bezeichnet eine Faserplatte bzw. einen Holzverbundwerkstoff. In Leim getränkte Holzfasern werden unter Druck und Hitze in einem Trockenverfahren zusammengepresst, um sie so sehr hoch zu verdichten. HDF ist hygroskopisch, das heißt, das Material kann Feuchtigkeit sowohl aufnehmen als auch wieder abgeben. Einerseits kann sich dies klimaregulierend auswirken, andererseits quillt das Material bei starker Feuchtigkeitsaufnahme auf. So entstehen in der Fläche schnell Aufwölbungen. Daher ist normales Laminat für Feuchträume nicht geeignet. Zwar kann eine HDF-Platte auch wieder Feuchtigkeit abgeben, aber nicht in dem Maße, wie das im Bad erforderlich wäre. Die Lösung: Feuchtraumlaminat!

Feuchtraumlaminat

Viele Hersteller bieten inzwischen Laminate an, die speziell für die Anwendung in Feuchträumen konzipiert wurden. Doch wie lässt sich das im Fachhandel angebotene Feuchtraumlaminat qualitativ beurteilen? Optisch sind keine erkennbaren Unterschiede ersichtlich. Vielmehr kommt es auf das verwendete Material an. Üblicherweise ist ein Feuchtraumlaminat entweder mit einer speziell beschichteten HDF-Trägerplatte oder teilweise sogar mit einer Kunststoffträgerplatte ausgerüstet. Wie resistent das Laminat letztlich gegen das Eindringen von Feuchtigkeit ist, hängt davon ab, wie dick diese Schicht und wie hochwertig das eingesetzte Material ist. Den Wert, der diese spezielle Qualität beschreibt, nennt man Quellwert.

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Handelsübliches Laminat besitzt einen durchschnittlichen Quellwert von 20 %. Gutes Feuchtraumlaminat hingegen sollte einen Quellwert zwischen 1 und 5 % aufweisen.



Ein weiteres verlässliches Kriterium ist die Oberflächenbeschichtung. Feuchtraumlaminat verfügt über eine wasserabweisende, kunststoffbeschichtete Oberfläche. Allerdings ist auch hochwertiges Feuchtraumlaminat, im Gegensatz zu Fliesen, nicht absolut wasserdicht. Zum einen kann Nässe über die Verbindungsstellen in den Boden eindringen. Zum anderen kann auch Feuchtraumlaminat kein stehendes Wasser abhalten. Daher muss Feuchtraumlaminat gut gepflegt werden. So sollte der Boden nach dem Duschen zumindest trockengewischt werden.

Bei Laminat mit Klick-Verbindung solltest du möglichst schon beim Verlegen die Verbindungsstellen mit wasserbeständigem Kleber wasserdicht machen. Verwende sogenannte Schlaghölzer, um die Kanten des Laminats durch eine Unterlage aus Weichholz zu schützen. Bereits feinste Risse oder Ausbrüche an den Kanten können zu undichten Stellen führen. An Übergängen zu anderen Räumen oder Wänden sollte eine Dehnungsfuge angebracht werden, die mit Silikon verfugt wird.

Während Feuchtraumlaminat in der Küche (in der Regel nur Spritzwassergefahr) also eine gute Alternative darstellt, ist es für Badezimmer (oft auch Standwasser möglich) nur bedingt zu empfehlen.

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Feuchtraumlaminat sollte nicht in fensterlosen Bädern verlegt werden, da diese auch bei funktionierender Abluft tendenziell schlechter belüftet sind.

Aqua-Safe

Ein Laminat, das ausdrücklich für die Verwendung in Feuchträumen konzipiert wurde: Aqua-Safe von MEISTER besitzt anstelle einer gewöhnlichen Trägerplatte eine quellverbesserte, weil imprägnierte HDF-Trägerplatte. In Kombination mit dem dauerhaften Fugenschluss, der aus der speziellen Geometrie des Profils resultiert, wird so einem Aufquellen bei Wassereinwirkung entgegengewirkt.