Kinderspielgeräte sicher verankern


 

Gras, Hinterhof, Photographie, Portrait, Park

Spielgeräte sind starken Kräften ausgesetzt und müssen daher durch stabile Verankerungssysteme gesichert werden, damit spielende Kinder sich nicht verletzen. Diese Verankerungen sind jedoch nicht im Lieferumfang enthalten, da die Wahl des passenden Systems vom vorhandenen Erdboden abhängt. Wir zeigen dir in diesem Ratgeber, welches Verankerungssystem für deinen Boden am besten geeignet ist, um StelzenhäuserSchaukeln und Spieltürme abzusichern – und was du hierbei sonst noch beachten solltest!

Sicherheit beginnt mit einem geeigneten Standort

Spielgeräte müssen auf ebenen Flächen aufgebaut werden, die einen stabilen und zugleich ungefährlichen Untergrund bieten. Fester Erdboden ist hierfür ideal, während Sand- oder Betonboden ungeeignet sind. Ist die Position des Spielgeräts anhand der Bodenbeschaffenheit bestimmt, ergibt sich hieraus die Wahl des passenden Verankerungssystems.

Die Beschaffenheit des Untergrunds

Zunächst muss das Gefälle des Bodens mit einer Wasserwaage bestimmt werden – so stellst du die Statik des Spielgeräts sicher. Dann überprüfst du die Beschaffenheit des Bodens und gräbst dafür mit einem Spaten in einer Tiefe von 60 bis 100 cm etwas Erde aus:

  • • Bei sehr lockeren und sandigen Böden müssen Verankerungen mit einem Betonfundament verbunden werden, damit nichts absackt oder wegrutscht
  • • Bei sehr festen Erdböden eignen sich auch Verankerungen ohne Betonfundament

Ein fester Boden stellt zwar einen Vorteil für die Verankerung dar, bietet aber möglicherweise nicht ausreichend Fallschutz. Deshalb solltest du, unabhängig von der Beschaffenheit des Bodens, weitere Fallschutzmaßnahmen treffen. An zusätzlichen Haltegriffen kann sich dein Kind am Spielturm oder Stelzenhaus gut festhalten. Falls es doch einmal zum Sturz kommt, sorgen die Fallschutzmatten aus unserem Zubehör-Sortiment für einen weichen Aufprall.

Sicherheitsabstände einhalten!

Halte den Sicherheitsabstand um das Gerät herum ein, indem Du mögliche Gefahrenquellen wie Steine, Äste oder Gartengeräte entfernst und die Schaukel, den Spielturm oder Stelzenhaus weit genug entfernt von Wänden etc. aufstellst. Dieser Sicherheitsabstand wird durch die DIN EN 1176 Norm definiert: Sicherheitsabstand (Aufprallfläche in Metern) = (2/3 der freien Fallhöhe in Metern) + 0,5 Meter. ACHTUNG: Der Mindestabstand beträgt dabei immer mindestens 1,5 Meter, auch wenn sich rechnerisch ein geringerer Abstand ergeben sollte.

Bei Schaukeln ergibt sich der Sicherheitsabstand mit einer anderen Formel: Länge der Schaukelseile bei maximalem Ausschlag + 2 Meter.

Welche Verankerungssysteme gibt es?

Hersteller von Kinderspielgeräten bieten in der Regel auch eigene Verankerungssysteme an. Sie unterscheiden sich meist in ihrer Form und Montageart sowie in ihrer Schutzwirkung. Die gängigsten stellen wir dir hier kurz vor:

1. Bodenanker

Besonders häufig für die Verankerung von Spieltürmen, Stelzenhäusern und Schaukeln werden Bodenanker, auch Grundanker genannt, eingesetzt.

Hierbei handelt es sich um einzelne Stahlstäbe, die zwischen 60 und 200 cm lang sind. Diese Stangen sind am Ende mit einem breiten Gewinde versehen. Oben befindet sich eine Befestigungsöse. Mithilfe des Gewindes werden die Bodenanker in den Erdboden eingedreht und die Ösen an den Pfosten des Kinderspielgeräts befestigt. Für eine besonders hohe Sicherheit und Stabilität können die Bodenanker auch einbetoniert werden. Sie eignen sich beispielsweise ideal zum Aufbau einer Schaukel.

Achte aber darauf, dass Bodenanker nur etwa 10 Zentimeter aus dem Erdreich ragen dürfen, um keine Stolpergefahr darzustellen!

2. H-Anker

Der H-Anker oder auch H-Pfostenträger gilt als sehr stabil und ist ebenfalls eine häufigs gewählte Montageart bei Verankerungssystemen. H-Anker bestehen, wie der Name bereits verrät, aus zwei parallelen, verzinkten Platten, die in der Mitte durch zwei Metallstangen verbunden sind.

Aufgrund dieser besonders stabilen Form eignet sich der H-Pfostenträger sehr gut für schwere und hohe Holzkonstruktionen. Zur Befestigung werden die Pfosten auf die obere Querstrebe gestellt und mit den seitlichen Metallplatten verschraubt. Danach wird der untere Teil des H-Ankers bis zur unteren Querstrebe in eine Aushöhlung im Boden gesetzt, welche zusätzlich noch mit Beton ausgegossen wird.

Der H-Anker ist optimal geeignet, um Feuchtigkeit vom Holz fern zu halten. Durch seine Konstruktion verhindert er, dass stehendes Wasser oder Bodenfeuchtigkeit ins Holz eindringen und es dauerhaft beschädigen kann.

3. Sturmankerlaschen


Zusätzlich zu H-Ankern können Sturmankerlaschen aus verzinktem Stahl verwendet werden. Hierbei handelt es sich um Winkelstreben, die auf der einen Seite mit dem Kinderspielgerät und auf der anderen Seite mit dem Boden verschraubt werden.
Sie erfordern immer ein Betonfundament oder einen vergleichbar festen Untergrund, da sich die Schrauben nicht im Erdboden fixieren lassen.

Sturmankerlaschen schützen Spielgeräte besonders gegen starken Wind. Sie können aber nicht als Hauptverankerung eingesetzt werden, sondern bieten lediglich zusätzlichen Schutz in Verbindung mit H-Pfostenankern oder Bodenankern.

4. Einschlaghülsen


Einschlaghülsen werden mit dem Hammer direkt in der Erde fixiert. Die Einschlaghülse besteht oben aus einem „Topf“ aus Metall, in den der Pfosten sicher fixiert wird. Da er so von allen Seiten umschlossen wird, entsteht eine gute und stabile Verankerung. Für eine noch optimiertere Sicherheit kann man die Einschlaghülse zusätzlich einbetonieren.

 

Übersicht

  Bodenanker Einschlaghülsen H-Pfostenanker Sturmankerlaschen
Aufwand Geringer bis mittlerer Montageaufwand Geringer bis mittlerer Montageaufwand Höherer Montageaufwand Geringer Montageaufwand (Zusatzelement)
Boden Für mittlere bis feste Böden Für weiche bis mittlere Böden Für weiche bis mittlere Böden Für einen festen Untergrund
Montage Werden eingedreht Werden in den Boden geschlagen Werden einbetoniert Werden verschraubt
Beton Können zusätzlich einbetoniert werden Nicht notwendig Werden immer mit Beton kombiniert Werden immer mit Beton kombiniert
Vorteile Einfach und flexibel Einfach und effektiv Sehr sicher und halten jeder Belastung stand Bieten Schutz bei starkem Wind

Verankerungen mit Betonfundament 

Bodenanker können ohne Fundament eingedreht werden – vorausgesetzt der Untergrund ist fest genug.

H-Pfostenanker und Sturmankerlaschen funktionieren jedoch nur in Verbindung mit einem Betonfundament. 

 

Photographie, Kleidung, T-shirt, Person, Gesicht

KDI-Hölzer eignen sich perfekt für Spieltürme, Stelzenhäuser und Schaukeln. Die besondere Kesseldruckimprägnierung schützt das Holz vor Witterungseinflüssen. Dadurch wird dein Gartenspielgerät besonders langlebig und widerstandsfähig. Alles über die Kesseldruckimprägnierung bei Kinderspielgeräten erfährst du in unserem Ratgeberbeitrag "Spielgeräte aus kesseldruckimprägniertem Nadelholz".

Kinderspielgeräte sollten niemals mit eigenhändig konstruierten Lösungen gesichert werden. Mit zertifizierten Verankerungssystemen sind du und deine Kinder stets auf der sicheren Seite. Achte daher auf Anker mit GS- oder CE-Prüfsiegel. Diese wurden von Experten in verschiedenen Umgebungen getestet, um deinen Kindern maximale Sicherheit zu garantieren.