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Eine wichtige Info vorweg: Die meisten Hölzer dunkeln mit der Zeit nach – ein ganz natürlicher Prozess. Denn es wirken sich der Feuchtigkeitsgehalt, die Umgebungstemperatur sowie die UV-Strahlung unmittelbar auf die Holzoberfläche aus. Doch es gibt auch Verfärbungen, die andere Ursachen haben, z. B. Rostflecken und schwarze Flecken. Mit Oxalsäure lassen sich diese Metallflecken auf Holz leicht wieder entfernen. Wir erklären dir, wie es geht und worauf du beim Reinigen deiner Holzterrasse oder deines Holzfußbodens mit der Säure achten musst.
Oxalsäure ist ein vergleichsweise mildes Bleichmittel, das zur Fleckenentfernung auf Parkett oder Terrassendielen aus Holz, beispielsweise aus Bangkirai, Douglasie oder sibirischer Lärche, angewendet werden kann. Dabei ist es milder als Wasserstoffperoxid oder Natronlauge und wird deshalb gerne von Profis verwendet, um Eisenflecken, schwarze Flecken oder Rostflecken auf Fußböden und Terrassenbelägen aus Holz zu entfernen.
Die Oxalsäure ist ein farb- und geruchloser, kristalliner Feststoff. Ihren Namen verdankt sie dem Sauerklee, dessen lateinischer Name „Oxalis acetosella“ lautet und einen hohen Oxalsäuregehalt aufweist. Oxalsäure und ihre Salze, die als Oxalate bezeichnet werden, sind gesundheitsschädlich. Der Umgang sollte daher nur mit Schutzkleidung erfolgen.
Die meisten Flecken im Innenbereich entstehen ursächlich durch Feuchtigkeit, die das Holz schwarz bzw. dunkel verfärben kann. Zum Reinigen reicht hier in der Regel bereits Zitronensäure oder sehr feines Schleifpapier – gerade im Wohnbereich völlig unbedenkliche Alternativen.
Bei Holzflecken unterscheidet man Blau- oder Schwarzfärbung. Die Blaufärbung wird von einem Pilz, der zu der Familie der Schlauchpilze (Ascomyceten) gehört, verursacht. Er wächst auf dem Holz und hinterlässt Verfärbungen, die wie Tintenflecke aussehen. Die Schwarzfärbung entsteht gelegentlich, wenn sich Eisenpartikel von Nägeln, Schrauben oder Sägeblätter im Holz befinden. Diese rufen eine Reaktion mit der Gerbsäure hervor – das Holz wird schwarz oder es entstehen Rostflecken.
Bei all diesen unterschiedlichen Arten von Verfärbungen kann Oxalsäure bei richtiger Verwendung Abhilfe schaffen, sodass das Holz wieder gut aussieht – durch Bleichen und Entgrauen.
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Hier noch ein paar wichtige Hinweise und Tipps, wie du Bleichmittel sicher und korrekt anwendest:
Bevor du die zu bleichenden Stellen oder Flecken mit Oxalsäure behandelst, solltest du vorher an einem Muster testen, um ein Gefühl dafür zu bekommen, wie sich die Intensität entwickelt.
Sobald du dich im Umgang mit der Oxalsäure sicher fühlst, kannst du loslegen:
Oxalsäure ist als Pulver erhältlich. Zum Mischen und Aufbewahren von Oxalsäure eignen sich Glas-, Kunststoff- oder Keramikgefäße.
Um die Oxalsäure anzurühren, verdünne das Pulver mit warmem Wasser. Halte dich dabei genau an die Anweisungen des Herstellers, damit dein Holz durch die Anwendung keinen Schaden nimmt. Achte hierbei besonders auf das Mischungsverhältnis der Oxalsäure für das jeweilige Holz. Lass die Oxalsäure-Lösung nach dem Anmischen circa 10 Minuten stehen, bevor du sie auf das verfärbte Holz aufträgst.
Trage die Oxalsäure-Lösung mit einem synthetischen Pinsel auf und streiche das Bleichmittel gleichmäßig über den Fleck oder die zu bleichenden Flächen. Arbeite dabei immer mit der Holzmaserung und gehe mit der Lösung behutsam um. Lass anschließend die Lösung circa 30 Minuten einwirken. Überprüfe im letzten Schritt, ob die Verfärbungen zurückgegangen sind und die Oxalsäure das Holz hinreichend gebleicht hat. Falls nicht, musst du die Prozedur eventuell noch einmal wiederholen, um das Holz vollständig zu entgrauen.
Hat die Oxalsäure-Lösung lang genug eingewirkt und sind die Verfärbungen zurückgegangen, kannst du den überschüssigen Rest mit einem Baumwolltuch und etwas klarem Wasser vom Holz entfernen. Gehe beim Reinigen sehr gründlich vor und lass das Holz danach gut durcktrocknen. Anschließend solltest du noch den Holzschutz in Form von Lack, Öl oder Lasur erneuern, damit das Holz nach dem Bleichen wieder ausreichend geschützt vor äußeren Einflüssen ist.
Falls du dir deine Oxalsäure-Mischung nicht selbst herstellen willst, gibt es im Fachhandel bereits gebrauchsfertige Produkte in flüssiger Form. Diese sind jedoch auch etwas teurer.
Lassen sich Flecken oder Verfärbungen mit natürlichen Mitteln wie Zitronensaft oder Backpulver entfernen, ist eine Oxalsäure-Anwendung nicht nötig. Gerade bei der Aufhellung nachgedunkelter Hölzer im Innenbereich leisten die umweltschonenden Hausmittel sehr gute Dienste. Im Außenbereich oder wenn Flecken intensiver sind, sollte Oxalsäure zum Einsatz kommen. Wasserstoffperoxid oder Natronlauge sind zum Bleichen von Holz eher ungeeignet.