Erklärung der vielen unterschiedlichen Maße eines Gartenhauses


 

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Für den Bau eines eigenen Gartenhauses sind Größe und Maßeinheiten ausschlaggebend. Doch bei den vielen verschiedenen Angaben kann man auch schnell durcheinanderkommen. In diesem Artikel erklären wir dir alle wichtigen Maße, die du beim Kauf oder Errichten deines Gartenhauses kennen solltest.

Außenmaß (B x T) 

Garage, Drinnen, Höhle

Wenn du wissen willst, ob du überhaupt genug Platz im Garten für das neue Gartenhaus hast, solltest du dich am Außenmaß orientieren. Dieses gibt die Größe des Gartenhauses inklusive beider Wandstärken an. Das bedeutet, man misst von Außenwand zu Außenwand. Wenn du für dein Gartenhaus eine Dachrinne benötigst und deren Länge bestimmen möchtest, ist das Außenmaß entscheidend.

Die Größe eines Gebäudes endet jedoch nicht immer mit der Außenwand, sondern oft am Dachüberstand. Daher werden Dachüberstände in der Regel in die Größe des Hauses einbezogen. Beim Außenmaß unterscheidet man somit:

  • Außenmaß inkl. Dachüberstand
    Das Außenmaß inklusive Dachüberstand berechnet das überstehende Dach in das Außenmaß mit ein. Es gibt also das absolute Maß des Hauses an und ist vor allem bei einer Baugenehmigung wichtig, da für viele Bauämter das Gartenhaus erst mit den Überständen endet.
  • Außenmaß ohne Dachüberstand
    Hier wird der Dachüberstand nicht miteinbezogen – es wird also tatsächlich nur von Außenwand bis Außenwand gemessen.
  • Außenmaß Anbaudach inkl. Dachüberstand
    Bei diesem Außenmaß wird sowohl das Anbaudach als auch der Dachüberstand mitgemessen.
  • Außenmaß Anbaudach ohne Dachüberstand
    Dieses Maß beinhaltet zwar die Länge und Breite des Anbaudachs, nicht aber den Dachüberstand.

Bohlenmaß (B x T)

Garage, Drinnen

Das Bohlenmaß bezeichnet die gesamte Länge der Blockbohlen des Hauses inklusive Überstände. Die überstehenden Ecken der Blockbohlen werden hier also miteinbezogen. Damit ist bei Blockbohlenhäusern das Maß der Blockbohlen größer als das Wandaußenmaß.

Sockelmaß (B x T)

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Zur richtigen Berechnung zum Bau des Fundaments ist das Sockelmaß eine wichtige Angabe. Das Fundament sollte nämlich immer einige wenige Zentimeter kleiner als das Wandaußenmaß sein – in den meisten Fällen reicht eine halbe Wandstärke. Dadurch kann das Regenwasser an den Außenwänden des Gartenhauses hinunterfließen und im Erdboden versickern, ohne sich auf dem Fundament zu stauen. Auch wenn du noch einen Fußboden für dein Gartenhaus benötigst, musst du das Sockelmaß deines Hauses kennen. Fußböden werden nämlich oft mit dem Sockelmaß des Gartenhauses, für das sie sich eignen, angegeben. Falls keine andere Angabe seitens des Herstellers gegeben ist, berechnet man das Sockelmaß wie folgt: Außenmaß abzüglich nur einer Wandstärke.

Da wir Gartenhäuser auch mit Anbauten und Terrassen anbieten, wird auch beim Sockelmaß unterschieden in:

  • Sockelmaß Haus
    Dieses Sockelmaß bezieht sich nur auf das Sockelmaß des Gartenhauses.

  • Sockelmaß Haus inkl. Anbauten
    Besitzt das Gartenhaus auch einen Anbau, ist auch immer noch ein weiteres Sockelmaß angegeben, das den Anbau in die Messung des Sockelmaßes miteinbezieht.

  • Sockelmaß Haus inkl. Terrasse
    Entscheidest du dich für ein Gartenhaus mit Terrasse, solltest du auch das Sockelmaß des Hauses inklusive Terrasse kennen, denn auch Terrassen benötigen oft ein Fundament.

 

Innenmaß (B x T)

Garage, Drinnen

Das Innenmaß, oder auch Rauminnenmaß genannt, gibt das Maß des Innenraums deines Gartenhauses an, d. h. es gibt dir Auskunft darüber, wie viel Platz im Haus tatsächlich ist. Es wird von Innenwand zu Innenwand gemessen, ohne die Wandstärken mit einzuberechnen. Je nach Ausführung eines Gartenhauses kann man mehr als nur eine Angabe zum Innenmaß finden, bei Gartenhäusern mit mehr als nur einem Raum erfolgt die Angabe vom größten zum kleinsten Raum (1 > 4):

  • Innenmaß Haus
    Dieses Maß gibt die gesamte Fläche – von Innenwand zu Innenwand – des Hausinnenraumes an.

  • Innenmaß Anbaudach
    Da das Anbaudach eine zusätzliche Fläche als Stauraum oder Aufenthaltsort bietet, wird auch immer ein Innenmaß angegeben, das die Fläche des Anbaudachs miteinberechnet.

  • Innenmaß 1. Raum
    Hat das Gartenhaus mehr als einen Raum, gibt dieses Innenmaß das Innenmaß des größten Raums des Gartenhauses an.

  • Innenmaß 2. Raum
    Hat das Gartenhaus mehr als einen Raum, gibt dieses Innenmaß das Innenmaß des zweitgrößten Raums des Gartenhauses an.

Höhe

Garage, Drinnen

Natürlich ist bei einem Gartenhaus auch die Höhe wichtig. Hier sind grundsätzlich zwei verschiedene Maßangaben besonders zu beachten:

  • Firsthöhe
    Als Dachfirst bzw. First wird die oberste Kante eines Gartenhauses bezeichnet. Somit kennzeichnet die Firsthöhe die Höhe vom Boden bis hinauf zur äußersten Spitze des Daches.

  • Seitenhöhe
    Die Seitenhöhe gibt die Höhe vom Boden bis zur Dachkante an. Diese kann sich je nach Dachform hinten und vorne unterscheiden. So haben wir bei einem Gartenhaus mit Pultdach statt der Seitenhöhe die Höhe vorne und die Höhe hinten angegeben.

Wandstärke

Die Dicke der Wand wird auch als Wandstärke bezeichnet. Diese wird in mm angegeben und gibt dir Auskunft über Stabilität und Dämmverhalten des Gartenhauses. Je höher die Wandstärke, desto mehr Stabilität und Isolation bietet das Gartenhaus.

Durchgangshöhe und -breite

Die Durchgangshöhe und -breite der Tür sind als wichtige Maßangaben nicht zu unterschätzen. Sie entscheiden unter anderem, was du in deinem Gartenhaus lagern kannst. Willst du deine Gartengroßgeräte oder Gartenmöbel im Gartenhaus unterbringen, solltest du Durchgangshöhe und -breite beachten.

Dachüberstand

Der Dachüberstand gibt an, wie weit das Dach über die Wand des Gartenhauses hinausragt. Oft werden die Dachüberstände mit in die Außenmaße miteinbezogen. Vor allem bei einer Baugenehmigung spielt das eine Rolle. Ragt dein Dach weit über die Außenwand hinaus, kannst du den Platz darunter beispielweise als Lagerstätte oder Stellplatz für Fahrrad und Co. nutzen.

Dachneigung

Die Dachneigung spielt eine wichtige Rolle bei der Wahl der Dachbedeckung. Denn nicht jede Dacheindeckung kommt für jede Neigung infrage. So gibt es beispielsweise spezielle Dachbahnen, die sich nur für Flachdächer eignen. Außerdem hat die Neigung auch Einfluss auf Schattenfall und Selbstreiniungseffekt. Ein Flachdach erzeugt beispielsweise kaum störenden Schatten im Garten, Regenwasser kann wegen der geringen Neigung aber schlecht ablaufen. Bei einem Satteldach hingegen fließt Niederschlag gut ab, es wirft aber auch sehr viel Schatten.

Dachfläche

Um deinen Bedarf an einer Dacheindeckung wie Schindeln oder Dachbahnen zu berechnen, solltest du die Dachfläche miteinbeziehen. Außerdem gibt es in manchen Gemeinden eine Regenwasserabführungsgebühr. In diesem Fall ist die Dachfläche für die Berechnung dieses Beitrags wichtig.

Eigenlast und Dachlast

Größe, Länge und Höhe des Gartenhauses hängen auch sehr mit der Dachlast und der Eigenlast zusammen. Je größer das Gartenhaus ist, desto mehr Last müssen Dach, Fundament und Wände aushalten. Die Dachform spielt dabei eine ausschlaggebende Rolle. So kann beispielsweise ein Satteldach mehr Gewicht tragen als ein Flachdach. Jedes Gartenhaus hat immer ein gewisses Eigengewicht, das es dauerhaft tragen muss. Dazu kommen veränderliche Lasten, die auf das Gebäude einwirken, wie beispielsweise starker Wind oder auch viel Schnee.

Schneelast

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Als Schneelast wird die Auflast bezeichnet, mit der das Gewicht des Schnees als sogenannte Flächenlast senkrecht zur Grundfläche auf das Gartenhaus einwirkt. Somit wird die Schneelast bezogen auf die Grundrissprojektion in kN/m2  (Kilonewton pro Quadratmeter) angegeben. Eine Schneelast von 1 kN/m² bedeutet, dass 100 kg Schnee auf einen Quadratmeter Grundrissfläche zulässig sind. Dichte und Gewicht des belastenden Schnees variieren dabei je nach Region und klimatischen Bedingungen. Auch beeinflusst nicht nur die Schneehöhe die Schneelast, sondern auch die Schneeart. Information zur Schneelast in deiner Region kann dir das zuständige Bauamt geben.

Wie wird die Schneelast geregelt?

Geregelt in der DIN EN 1991-1-3 (2010-12), wird die Schneelast in Deutschland in fünf sogenannte Schneelastzonen aufgeteilt: 1, 1a, 2, 2a und 3. Zone 1 bedeutet dabei die geringste Schneelast, Zone 3 die höchste. Es spielen vor allem die lokale Klimazone und topografische Höhe des Wohnortes eine maßgebliche Rolle bei der Höhe der Schneelast. Ist deine Schneelast sehr hoch, kannst du in deinem Markt eine Schneelasterhöhung für dein Gartenhaus erhalten. Dickere Pfosten sorgen dafür, dass das schwere Gewicht des Schnees getragen werden kann.

Baugenehmigung für dein Gartenhaus – diese Maßangaben sind wichtig

Willst du in deinem Garten ein Gartenhaus bauen, benötigst du in der Regel eine Baugenehmigung. Das hängt vor allem von der Nutzung und dem Standort des Gartenhauses, aber auch von dessen Größe ab. Achte also besonders auf die Länge, Breite und Höhe deines Gartenhauses. Denn das Bauamt entscheidet in den meisten Fällen nach dem Volumen des Hauses, ob du eine Baugenehmigung benötigst. 

Dabei gibt es jedoch große Unterschiede von Bundesland zu Bundesland – manchmal sogar schon von Gemeinde zu Gemeinde – und du solltest dich immer bei deiner Behörde genau informieren, welche Regeln für dich gelten!

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Die Größe des Gartenhauses endet nicht mit der Außenwand. Dachüberstände werden in die Berechnung der Größe miteinbezogen. Aus diesem Grund findet sich bei uns, sofern uns diese Angaben vom Hersteller vorliegen, bei allen Gartenhäusern die Angabe „Umbauter Raum“.