Dauerhaftigkeitsklassen bei Hölzern im Außenbereich


 

Rock

Die Dauerhaftigkeitsklassen geben Auskunft über die Haltbarkeit von Hölzern im Außenbereich und sollten deshalb bei der Verwendung von Hölzern als Terrassendiele oder Poolumrandung unbedingt berücksichtigt werden. Erfahre hier alles Wissenswerte.

 

Was sagt die Dauerhaftigkeitsklasse aus?

Bei der Verwendung im Außenbereich werden an Hölzer besondere Anforderungen gestellt: Sie müssen nicht nur möglichst witterungsbeständig, sondern auch resistent gegen holzzersetzende Insekten, Mikroorganismen und Pilze sein. Da allerdings jede Holzart über unterschiedliche technische Eigenschaften verfügt, ist nicht jede gleich gut geeignet für den Einsatz im Außenbereich. 

Nach der europäischen Norm DIN EN 350 werden Hölzer in verschiedene Dauerhaftigkeitsklassen unterteilt, die einen groben Anhaltspunkt für ihre Haltbarkeit im Außenbereich geben. Beeinträchtigt werden kann diese durch besondere mikroklimatische Bedingungen (hohe Luftfeuchtigkeit, starke Sonneneinstrahlung etc.), Konstruktionsfehler (direkter Erdkontakt, fehlende Abstände zu angrenzenden Bauteilen etc.) sowie Versäumnisse bei der Instandhaltung (keine Erneuerung des Holzschutzes, Verwendung ungeeigneter Pflegeprodukte etc.).

 

Wie wird die Dauerhaftigskeitsklasse ermittelt?

Schnittholz, Holz, Pflanze, Baum, Baumstamm

Ermittelt wird die Dauerhaftigkeitsklasse einer Holzart mit einer Reihe von Labor- und Freilandtests, in denen die Hölzer direkter Sonneneinstrahlung, wechselnden Witterungsverhältnissen, direktem Erdkontakt und verschiedenen heimischen Insekten, Mikroorganismen und Pilzen ausgesetzt werden. Abhängig davon, wie lange das Holz den äußeren Einflüssen standhält, gilt es als mehr oder weniger dauerhaft.

 

Verschiedene Hölzer und ihre Dauerhaftigkeitsklassen

Die Dauerhaftigkeitsklassen werden in die Klassen I bis VI unterteilt und bieten einen groben zeitlichen Richtwert, wie lange das Holz im Außenbereich genutzt werden kann:

Holzdielen mit der Dauerhaftigkeitsklasse I

Hölzer der Dauerhaftigkeitsklasse I gelten als sehr gut geeignet für die Verwendung im Außenbereich und halten bis zu 25 Jahre. Dazu zählen die meisten Tropenhölzer wie Bambus, Cumarú, Ipé, Mandioqueria, Massaranduba, Morado und Teak. Von den heimischen Hölzern verfügt nur die Robinie über eine derart hohe Haltbarkeit im Außenbereich.

Holzdielen mit der Dauerhaftigkeitsklasse II

Hölzer der Dauerhaftigkeitsklasse II gelten als gut geeignet für die Verwendung im Außenbereich und halten bis zu 20 Jahre. Dazu zählen Tropenhölzer wie Bangkirai und Garapa sowie die heimische Laubholzart Weißeiche.

Holzdielen mit der Dauerhaftigkeitsklasse III

Hölzer der Dauerhaftigkeitsklasse III gelten als mäßig geeignet für die Verwendung im Außenbereich und halten bis zu 15 Jahre. Dazu zählen heimische Nadelhölzer wie sibirische Kiefer oder Lärche.

Holzdielen mit der Dauerhaftigkeitsklasse IV

Hölzer der Dauerhaftigkeitsklasse IV gelten als kaum geeignet für die Verwendung im Außenbereich und halten nur bis zu 10 Jahre. Dazu zählen heimische Laub- und Nadelhölzer wie Fichte, europäische Kiefer und Lärche, Roteiche oder Tanne.

Holzdielen mit der Dauerhaftigkeitsklasse V

Hölzer der Dauerhaftigkeitsklasse V gelten als nicht ausreichend geeignet für die Verwendung im Außenbereich und halten nur bis zu 5 Jahre. Dazu zählen heimische Laubholzarten wie Ahorn, Buche, Birke oder Esche. Diese eignen sich zwar sehr gut für den Innenbereich, gelten aber für den Außenbereich als ungeeignet.

Mögliche Schwankungen bei der Dauerhaftigkeitsklasse


Erstreckt sich die Angabe der Dauerhaftigkeit bei einer Holzart über mehrere Klassen, so liegt dies an unterschiedlichen geologischen und klimatischen Bedingungen in den jeweiligen Herkunftsregionen. Bei heimischen Nadelhölzern weisen
beispielsweise Bäume aus Nordeuropa eine höhere Dauerhaftigkeit auf als Bäume aus Mittel- oder Südeuropa. Willst du, dass deine Terrasse länger hält, dann entscheide dich für sibirisches Kiefern- oder Lärchenholz.

Erhöhung der Dauerhaftigkeit von Hölzern durch thermische Modifikation

Bei der thermischen Modifikation handelt es sich um eine Art der Holzveredelung, durch die die natürliche Dauerhaftigkeit bestimmter Holzarten wie Buche, Esche, Fichte und Kiefer erhöht werden kann: So entspricht thermisch modifiziertes Buchenholz der Dauerhaftigkeitsklasse I und muss den Direktvergleich mit Tropenhölzern nicht mehr scheuen. Thermisch modifiziertes Eschen-, Fichten und Kiefernholz entspricht der Dauerhaftigkeitsklasse II und ist damit auf Augenhöhe mit dem beliebtesten Terrassenholz Bangkirai.